27. Juli, 2024

Wirtschaft

Unzureichende Maßnahmen gegen Zwangsarbeit: Autoindustrie in der Kritik

Unzureichende Maßnahmen gegen Zwangsarbeit: Autoindustrie in der Kritik

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisiert internationale Autobauer für ihre ungenügenden Anstrengungen zur Bekämpfung von Zwangsarbeit in Xinjiang. Nach einem neuen Bericht der Organisation sind die Verbindungen der Autoindustrie zu potenziellen Zwangsarbeitsbedingungen in dieser chinesischen Region, vor allem in der Aluminiumproduktion, problematisch und undurchsichtig. Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht legt dar, dass namhafte Automobilhersteller möglicherweise Aluminium beziehen, das unter Einsatz von Zwangsarbeit, insbesondere von Uiguren und Mitgliedern anderer muslimischer Gemeinschaften, gefertigt wurde.

Bei der Erstellung des Berichts wertete Human Rights Watch unter anderem staatliche chinesische Medien sowie offizielle Regierungs- und Geschäftsberichte aus. Die Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Hersteller wie General Motors, Tesla, BYD, Toyota und Volkswagen nicht ausreichend gegen das Risiko uigurischer Zwangsarbeit in ihren Lieferketten vorgegangen sind. Diese Firmen scheinen dem Druck der chinesischen Regierung nachzugeben, wenn es darum geht, in chinesischen Gemeinschaftsunternehmen niedrigere Menschenrechts- und Beschaffungsstandards zu akzeptieren.

Volkswagen reagierte auf die Vorwürfe und betonte, dass man die unternehmerische Verantwortung im Menschenrechtsbereich, auch in China, sehr ernst nehme. Gegenüber dem Handelsblatt erläuterte ein Sprecher des Konzerns, dass man den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichtet sei. Diese Grundsätze seien nicht nur im internen Verhaltenskodex von Volkswagen verankert, sondern man wäre auch bestrebt, sie entlang der gesamten Lieferkette aufrechtzuerhalten.

Trotz der Zusicherungen von Volkswagen ist die Lage vor Ort nach Berichten von Uiguren, anderen Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen weiterhin ernst. Sie berichten über massive Menschenrechtsverletzungen innerhalb Xinjiangs. Die chinesische Regierung hingegen dementiert diese Anschuldigungen entschieden.