Ein Versicherer, der gerade alles richtig macht
Uniqa legt Zahlen vor, die in der europäischen Versicherungswelt selten geworden sind: zweistelliges Gewinnwachstum, eine überdurchschnittliche operative Entwicklung und eine Prognose, die nicht nur gehalten, sondern bereits zuvor angehoben wurde.
Im Zeitraum Januar bis September steigt das Ergebnis vor Steuern um gut 24 Prozent auf 423 Millionen Euro. Nach Abzug aller Aufwendungen bleiben 333 Millionen Euro Gewinn, ein Plus von 26 Prozent. Für einen Versicherer, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit hohen Schadenbelastungen durch Stürme, Überschwemmungen und Rekordhitze zu kämpfen hatte, ist das eine bemerkenswerte Trendwende.
Und genau diese Trendwende steht im Mittelpunkt: Uniqa profitiert von deutlich geringeren Naturkatastrophenschäden – ein seltenes Verschnaufen inmitten einer strukturell teurer werdenden Klimarealität.
Prämienwachstum, das über dem Markt liegt
Die verrechneten Prämien steigen um gut neun Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Das liegt über dem, was viele europäische Wettbewerber aktuell erreichen.
In einer Branche, die oft von intensiven Preiskämpfen und stagnierenden Vertragsbeständen geprägt ist, zeigt Uniqa damit, dass Wachstum möglich ist – wenn Produktmix, Vertrieb und Risikomanagement zusammenpassen.
Auffällig ist zudem, dass das Prämienwachstum nicht durch höhere Schadenquoten erkauft wurde. Im Gegenteil: Die Kosten- und Schadenseite hat sich weiter stabilisiert.
Die Combined Ratio zeigt, wie stark der operative Hebel ist
Der entscheidende Indikator für die Profitabilität im Versicherungsgeschäft ist die Combined Ratio – also das Verhältnis von Schäden und Kosten zu den eingenommenen Prämien.
Uniqa verbessert diese Kennzahl von 94,4 Prozent auf 91,0 Prozent.
Alles unter 100 Prozent bedeutet, dass die operative Versicherungstätigkeit Geld verdient – unabhängig von Kapitalmarktentwicklung oder Einmaleffekten. Eine Ratio von 91 Prozent ist für einen breiten Sach-/Unfallversicherer ein starkes Ergebnis und zeigt:
- Die Schadenbelastung ist rückläufig.
- Die Kostenquote bleibt unter Kontrolle.
- Die Kundensegmente und Tarife sind profitabel.
Das ist keine Selbstverständlichkeit in einem Marktumfeld, das von steigenden Reparaturkosten, Teuerung und Klimaschäden geprägt ist.

Die Prognose steht – und sie ist ambitioniert
Auf Basis der starken Neunmonatszahlen bestätigt Uniqa seine erst kürzlich angehobene Jahresprognose. Der Versicherer erwartet weiterhin ein Ergebnis vor Steuern zwischen 490 und 510 Millionen Euro.
Für Anleger und Branchenbeobachter ist diese Bestätigung ein wichtiges Signal:
Uniqa traut der eigenen operativen Entwicklung – und sieht keinen Grund, trotz geopolitischer Unsicherheiten oder volatiler Kapitalmärkte zurückzurudern.
In einem Markt, in dem viele europäische Versicherer zuletzt eher vorsichtig kommunizierten, sendet Uniqa damit ein konträres Zeichen: Stabilität ist möglich, wenn der operative Kern stimmt.
Was der Markt daraus macht
Die Zahlen zeigen eine Uniqa, die ihre Strukturen gestrafft, Risiken neu kalibriert und die Balance zwischen Prämienwachstum und Profitabilität besser im Griff hat als in vielen Vorjahren.
Dass der Konzern trotz der weiterhin hohen Wetterrisiken im europäischen Raum eine klare Prognose geben kann, unterstreicht die Robustheit des Geschäftsmodells.
Für den Wettbewerb ist das ein Hinweis:
Der österreichische Versicherer hat seine Hausaufgaben gemacht – und setzt die Messlatte für 2025 sichtbar höher.
Der Stresstest der Zukunft wird kommen.
Doch Uniqa zeigt in diesem Jahr, dass man ihm begegnen kann – wenn die Grundlagen stimmen.


