Am Donnerstag zeigte der Wiener Aktienmarkt keine klare Richtung, während der österreichische Leitindex, ATX, mit einem marginalen Anstieg von 0,05 Prozent nahezu unverändert schloss und 4.810,85 Punkte erreichte. Investoren beobachten mit großem Interesse das bevorstehende Notenbanktreffen in Jackson Hole, USA. Von diesem Gipfeltreffen erwarten sie entscheidende Einblicke der Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Zinsgestaltung. Diese Thematik wird vermutlich am Freitag in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses rücken.
Verschiedene Unternehmensdaten aus Wien beeinflussten maßgeblich die Bewegungen am Markt. Besonders auffallend waren die markanten Kursverluste der Aktien von Porr und Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) als Reaktion auf ihre aktuellen Quartalsberichte. Die Aktien des Baukonzerns Porr erlitten einen Rückgang von 7,6 Prozent, da Analysten der Erste Group die veröffentlichten Zahlen als uneinheitlich einschätzten. Zeitgleich fiel der Kurs von SBO um 5,4 Prozent, da das Unternehmen im ersten Halbjahr mit Unsicherheiten und zurückhaltenden Investitionen konfrontiert war.
Des Weiteren musste der Kartonhersteller Mayr-Melnhof einen Verlust von 2,1 Prozent hinnehmen, obwohl das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 trotz stabiler Umsätze ein solides Ergebnis vorlegte. Währenddessen konnte der Baukonzern Strabag eine bedeutende Geschäftsentwicklung verkünden. In Zusammenarbeit mit dem britischen Partner Equitix erhielt Strabag den Zuschlag für ein umfangreiches Modernisierungsprojekt eines Wasserleitungssystems in Nordwestengland. United Utilities (UU), der Auftraggeber, hatte Strabag bereits zuvor als „bevorzugten Bieter“ anerkannt. Trotz dieser positiven Nachricht endete der Börsentag für Strabag mit einem Minus von 4,5 Prozent.
Die gegenwärtigen Schwankungen des Wiener Aktienmarkts verdeutlichen die Einflusskraft internationaler sowie nationaler Konjunktureinflüsse und Unternehmensentwicklungen auf die Investorenstimmung. Die bevorstehenden Entscheidungen der US-Notenbank werden dabei voraussichtlich weitere Impulse für die Marktbewegungen liefern.