26. Juni, 2025

Grün

UN-Klimakonferenz in Bonn erzielt nur marginale Fortschritte und enttäuscht Umweltverbände

Die kürzlich abgehaltene UN-Klimakonferenz in Bonn, die als bedeutender Schritt zur Vorbereitung der bevorstehenden Weltklimakonferenz im November galt, hat bei zahlreichen Umweltorganisationen eine gespannte Ernüchterung hervorgerufen. Trotz ihrer Bedeutung deckten die Konferenzgespräche ernste Mängel und eine schleppende Verhandlungsdynamik auf, die von vielen kritisiert wurden. Eine prominente Stimme der Unzufriedenheit war Greenpeace, vertreten durch Jannes Stoppel, der die Trägheit der Verhandlungen scharf kritisierte. Er warf den Delegierten vor, in einer unzulänglichen Komfortzone zu verweilen, als ob noch Jahrzehnte Zeit blieben, um die dringlichen Klimaziele zu realisieren.

Ähnlich kritisch äußerte sich Viviane Raddatz vom WWF Deutschland, die die unzureichende finanzielle Unterstützung der deutschen Regierung für Klimaneutralitätsmaßnahmen anprangerte. Ihrer Meinung zufolge sollte die Regierung proaktiv in die effektive Förderung klimafreundlicher Initiativen investieren, anstatt Ressourcen nur symbolisch umzuverteilen.

Im Kontrast zu diesen kritischen Stimmen zeigte sich die Organisation Germanwatch eher optimistisch. Sie würdigte zumindest die kleineren technischen Erfolge der Konferenz und hervorhob, dass die internationale Gemeinschaft auch dann fortschrittlich agieren kann, wenn große Nationen wie die Vereinigten Staaten sich aus entscheidenden Klimavereinbarungen zurückziehen. Dieses positive Fazit ist besonders bemerkenswert angesichts der Absicht des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, sein Land aus dem Pariser Klimaabkommen zu lösen.

In Hinblick auf die bevorstehende Frist im Herbst, bis zu der die UN-Mitgliedstaaten, einschließlich der Europäischen Union, verpflichtet sind, neue Klimaschutzpläne vorzulegen, sprach Susann Scherbarth vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eindringliche Warnungen aus. Sie mahnte, dass eine Verwässerung der EU-Klimaziele ein gefährliches politisches Signal setzen würde und die Nachhaltigkeit dieser Ziele gefährden könnte. Scherbarth betonte, dass die globale Klimakrise unaufhörlich voranschreitet, während die internationale Klimapolitik das dringend benötigte Tempo vermissen lässt. Solange keine deutlichen Fortschritte erzielt werden, stellt dies eine andauernde Herausforderung für die globale Gemeinschaft dar.