27. Juli, 2024

Politik

UN-Generalsekretär Guterres drängt auf sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen

UN-Generalsekretär Guterres drängt auf sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat eindringlich alle beteiligten Parteien im Gaza-Krieg zu einer Einigung aufgefordert. Dabei betonte er die dringende Notwendigkeit eines Waffenstillstands und die bedingungslose Freilassung der Geiseln. Bei einem von Jordanien und Ägypten initiierten Notfallgipfel zur humanitären Hilfe für den Gazastreifen äußerte er sich besorgt über die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Gewalt, die alles übersteige, was er in seiner Amtszeit bisher erlebt habe. Eine Million Palästinenserinnen und Palästinenser litten unter Hunger und hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Ziel des Gipfels in der jordanischen Hauptstadt Amman ist es, Wege zu finden, wie die internationale Gemeinschaft effektiver auf die humanitäre Krise reagieren kann. Jordanien und Ägypten haben seit Beginn des Krieges immer wieder die katastrophale Lage vor Ort angeprangert. Fast alle der 2,3 Millionen Einwohner im Gazastreifen sind durch die Kämpfe vertrieben worden, und es fehlt an grundlegenden Versorgungsgütern wie Lebensmitteln, Unterkünften, Medikamenten und sauberem Wasser.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi machte Israel für die beispiellose humanitäre Krise direkt verantwortlich, die seiner Meinung nach das "absichtliche Ergebnis eines zerstörerischen Krieges aus Rache" sei. Er forderte Israel auf, die Blockade zu beenden und Hilfslieferungen zuzulassen.

Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat seine Arbeit in Rafah ausgesetzt, nachdem die israelische Armee dort einmarschiert war. Auch Ägypten hat aus Protest gegen Israels Übernahme der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Hilfstransporte über Rafah gestoppt. Der Grenzübergang Kerem Schalom ist für Hilfsgüter wieder geöffnet worden.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths forderte die Öffnung und volle Auslastung aller Grenzübergänge. Um die notleidenden Menschen im Gazastreifen bis Jahresende zu versorgen, werden laut UN-Angaben 2,5 Milliarden US-Dollar benötigt.