Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einem aktuellen Statement ihre Besorgnis über die geplanten Betriebsmethoden des LNG-Terminals auf Rügen geäußert, das ohne eine eigene Landstromanlage operieren soll. Die Organisation wandte sich gegen den entsprechenden Antrag des Betreibers, der Deutsche Regas, und legte beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Einspruch ein. Der Antrag, der auf eine Änderungsgenehmigung für das Terminal abzielt, ist bislang ohne die Durchführung einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung vorangetrieben worden, was die DUH nachdrücklich kritisiert.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, betonte die negativen Konsequenzen, die ein Betrieb ohne umweltfreundliche Energieversorgung für den sensiblen Naturraum und die Bewohner der Insel bedeuten würde. Laut Müller-Kraenner könnten die bereits hohen Belastungen für Mensch und Natur auf Rügen durch den fortlaufenden Betrieb, der weiterhin von schiffseigenen Verbrennungsmotoren abhängig ist, drastisch zunehmen. Die DUH fordert ein umfassendes, transparentes und rechtskonformes Genehmigungsverfahren, bevor jegliche Änderungen im Betriebsablauf genehmigt werden.
Ein Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts hat dem Betreiber Deutsche Regas erlaubt, vorläufig Strom über die schiffseigenen Verbrennungsmotoren zu erzeugen. Infolgedessen hat das StALU Vorpommern eine Fristverlängerung bis zum 30. April 2026 für die Nutzung dieser Methode gewährt. Dies gibt Anlass zur Sorge, dass der ursprünglich für Anfang 2025 geplante Bau einer Landstromanlage, der einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen leisten könnte, eventuell nicht rechtzeitig umgesetzt wird. Trotz der bisherigen Genehmigung ist es unabdingbar, dass Deutsche Regas für den Betrieb ohne Landstrom eine immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung erwirbt, wie das Bundesverwaltungsgericht betont hat.
Deutsche Regas verteidigt sich unterdessen mit dem Argument, dass die eingesetzten schiffseigenen Motoren, ausgestattet mit modernen Katalysatoren, emissionsärmer als eine konventionelle landbasierte KWK-Anlage operieren. Zudem versichert das Unternehmen, dass die geltenden Lärmgrenzwerte eingehalten werden. Dennoch stößt diese Vorgehensweise auf Widerstand, da die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität auf Rügen unzureichend berücksichtigt werden. Die DUH plädiert dafür, dass wirtschaftliche Interessen nicht auf Kosten des Umweltschutzes und der Menschen vor Ort gehen dürfen.