Einbruch bei Meilensteinen
Für Formycon war das erste Halbjahr ernüchternd: Die Umsätze brachen um rund zwei Drittel ein – von 26,9 Mio. € auf nur noch 9 Mio. €. Grund ist nach Unternehmensangaben das Ausbleiben größerer Meilensteinzahlungen sowie geringere Erstattungen für Entwicklungsleistungen.
Die Münchner hatten in den Vorjahren von mehreren Projektfortschritten profitiert, die solche Einmalbeträge auslösten.

Verlust vergrößert sich
Auch auf der Kostenseite sieht es nicht besser aus. Das operative Ergebnis (EBITDA) fiel mit –17,9 Mio. € noch tiefer ins Minus, ein Anstieg des Verlusts um eine weitere Million Euro.
Der Druck wächst, denn die laufenden Entwicklungsprogramme für neue Biosimilars verschlingen weiterhin hohe Summen, ohne dass kurzfristig nennenswerte Zusatzerlöse fließen.
Hoffen auf das vierte Quartal
Trotz des schwachen Starts hält Formycon an seiner Jahresprognose fest. Entscheidend soll die zweite Jahreshälfte werden – insbesondere das vierte Quartal.
Dann erwartet das Management höhere Umsätze aus der Erfolgsbeteiligung am bereits zugelassenen Biosimilar FYB202. Dieses Präparat ist eine Nachahmerversion eines hochpreisigen Originalmedikaments und wird gemeinsam mit Partnern vermarktet.
Biosimilar-Markt unter Druck
Die Branche steht aktuell vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits bieten Biosimilars großes Sparpotenzial für Gesundheitssysteme, andererseits erfordert ihre Entwicklung enorme Investitionen und einen langen Atem.
Preiswettbewerb, regulatorische Hürden und der Markteintritt konkurrierender Hersteller setzen die Margen zusätzlich unter Druck.
Börse reagiert sofort
Anleger straften die Formycon-Aktie prompt ab. Auf XETRA fiel der Kurs zeitweise um fast fünf Prozent auf 24,10 €. Damit entfernt sich das Papier weiter von den Höchstständen, die noch vor zwei Jahren mit der Hoffnung auf große Biosimilar-Erfolge erreicht wurden.
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