Die Ukraine erwartet gespannt den Besuch von Keith Kellogg, dem Sondergesandten des einstigen US-Präsidenten Donald Trump. Laut Andrij Jermak, dem Chef der Präsidialkanzlei, kursieren in den ukrainischen Medien Spekulationen über den 20. Februar als möglichen Ankunftstermin, auch wenn eine formelle Bestätigung bislang aussteht. Jermak äußerte sich auf der Plattform X zu seinen Gesprächen mit Kellogg und betonte die Wichtigkeit für Präsident Selenskyj und sein Team, dass die neue US-Regierung möglichst umfassende Informationen zur Lage in der Ukraine erhält. Eine wesentliche Botschaft Kiews ist es, nicht über den eigenen Kopf hinweg verhandelt zu werden. Die Ukraine legt Wert darauf, ihre Mobilisierungsfortschritte sowie die Versorgung mit Waffen und Ausrüstung darzulegen. Ein gemeinsames Verständnis mit den Partnern sei unerlässlich, so Jermak, denn Friedenspläne sollten nicht ohne die Einbeziehung der Ukraine formuliert werden. US-Präsident Trump hat sich zum Ziel gesetzt, den seit fast drei Jahren andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Kellogg, der die Aufgabe des Sondergesandten übernommen hat, strebt Fortschritte innerhalb von 100 Tagen an. Noch schweben Ungewissheiten darüber, welche genauen Schritte von der US-Regierung in dieser Angelegenheit zu erwarten sind. Kellogg wies Gerüchte zurück, wonach er auf der Münchner Sicherheitskonferenz einen US-Friedensplan präsentieren werde. Stattdessen kündigte er an, dass Trump seine Pläne persönlich offenlegen werde. Für die unmittelbare Zukunft sind dennoch bilaterale Gespräche zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Putin wahrscheinlich. Ein direktes Treffen könnte möglicherweise schon in den Monaten Februar oder März stattfinden, wie der russische Politiker Leonid Sluzki spekuliert. Der Kremlsprecher Peskow hielt sich jedoch noch bedeckt und kündigte an, erst bei konkreten Informationen Stellung zu nehmen. Den diplomatischen Bemühungen folgend hat Kellogg seiner Politik nach auch härtere Sanktionen gegen Russland ins Auge gefasst. In Washington traf er jüngst die ukrainische Botschafterin Oxana Markarowa und unterstrich, dass die bisherigen Maßnahmen gegen die russische Ölwirtschaft nicht ausreichend seien. Ein Ende des Konflikts benötige allerdings pragmatische Zugeständnisse von beiden Seiten, sagte Kellogg in Interviews, in denen er mit seiner Entschlossenheit, schärfere Strategien zu verfolgen, aufhorchen ließ.
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Ukrainische Hoffnungen auf diplomatischen Vorstoß: Trumps Gesandter Kellogg erwartet
