22. Oktober, 2024

Politik

Ukraine in Trauer: Großangelegte Angriffe auf Kiew

Ukraine in Trauer: Großangelegte Angriffe auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt ist am Montag nach einem verheerenden russischen Luftangriff schwer erschüttert worden. Aus den Trümmern eines zerstörten Wohnhauses wurde in der Nacht ein vermisster Junge tot geborgen. Insgesamt sind durch die jüngsten Raketen- und Marschflugkörperangriffe auf die Dreimillionenstadt 27 Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Kinder. Zudem sind 117 Menschen verletzt worden. Der Katastrophenschutz der ukrainischen Hauptstadt hat diese Zahlen bestätigt. Besonders dramatisch war ein Treffer auf eines der wichtigsten Kinderkrankenhäuser der Ukraine in Kiew. Hunderte Retter und Freiwillige suchten in den Trümmern nach Verschütteten. Gerettete krebskranke Kinder saßen an Infusionsgeräten auf den Straßen, gehalten von ihren Müttern. Zwei Erwachsene, darunter eine Ärztin, fanden in der Klinik den Tod. Die ukrainischen Behörden sprechen von einem gezielten Angriff, da Videobilder den ungehinderten Anflug eines Marschflugkörpers zeigen. Das russische Militär hingegen behauptet, es handle sich um den Fehleinsatz einer ukrainischen Luftabwehrrakete, liefert jedoch keine Beweise dafür. In einem nahegelegenen großen Wohnhaus wurden nach aktuellem Stand sieben Menschen getötet, darunter drei Kinder. Zwei weitere Personen starben in einer nicht näher bezeichneten Industrieanlage, wobei inoffizielle Berichte von einem Angriff auf ein Rüstungsunternehmen ausgehen. In einem anderen teilweise zerstörten Krankenhaus kamen neun Menschen ums Leben, und im Geschäftszentrum starben weitere sieben Personen. Diese jüngste Angriffswelle hat insgesamt mindestens 37 Tote und 170 Verletzte in der Ukraine gefordert. Die Stadt Kiew hat für heute einen Trauertag angesetzt. Am Nachmittag wird der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York über den Angriff beraten. Aufgrund des Vetorechts Russlands als ständiges Mitglied im höchsten UN-Gremium ist jedoch nicht mit einer Verurteilung Moskaus zu rechnen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion.