22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Überraschend milde Inflation in den USA: Spielraum für die Fed?

Überraschend milde Inflation in den USA: Spielraum für die Fed?

Der Inflationsdruck in den USA hat sich im Juni unerwartet stark abgeschwächt und damit für eine positive Überraschung gesorgt. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch um 3,0 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Im Mai hatte die Rate noch bei 3,3 Prozent gelegen. Analysten hatten lediglich eine Abnahme auf 3,1 Prozent prognostiziert. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Preise sogar um 0,1 Prozent, was im Gegensatz zu einem erwarteten Anstieg um 0,1 Prozent steht.

Auch die sogenannte Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittelpreise außen vor lässt, zeigte eine moderate Entwicklung. Sie fiel von 3,4 Prozent im Mai auf 3,3 Prozent im Juni. Monatlich betrachtet stiegen die Kernverbraucherpreise um 0,1 Prozent und verfehlten damit die Erwartungen um 0,1 Prozentpunkte. Fachleute und die Federal Reserve betrachten die Kernrate als aussagekräftiger, da sie den zugrunde liegenden Preistrend besser abbildet.

Diese Entwicklung könnte der US-Notenbank Fed eine Grundlage für eine potenzielle Lockerung ihrer straffen Geldpolitik liefern. Doch trotz der milden Inflationszahlen bleibt die Fed zögerlich. In dieser Woche gab Notenbankchef Jerome Powell weiterhin keine konkreten Hinweise auf eine bevorstehende Zinssenkung, was auf die anhaltenden Inflationstendenzen zurückzuführen ist.