12. Oktober, 2024

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Überflutungen und Erdrutsche fordern zahlreiche Todesopfer in Nepal

Überflutungen und Erdrutsche fordern zahlreiche Todesopfer in Nepal

Anhaltende Regenfälle haben in Nepal zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, die mindestens 170 Menschen das Leben kosteten. Besonders betroffen ist die dicht besiedelte Region um die Hauptstadt Kathmandu.

Zusätzlich zu den zerstörten Häusern und weggerissenen Brücken wurde die Stromversorgung lahmgelegt und Rettungsarbeiten durch umgestürzte Bäume erschwert. Während sich einige Menschen in den Trümmern befanden, waren andere auf Dächern gestrandet.

Mit nachlassendem Regen intensivierten Rettungskräfte mithilfe von Hubschraubern die Suchmaßnahmen, insbesondere in den abgelegenen Gebieten Dhading und Dolakha. Bisher wurden mehr als 3.600 Menschen gerettet, doch die Behörden befürchten aufgrund der vielen Verletzten und Vermissten einen weiteren Anstieg der Opferzahlen.

Nepals Premierminister K.P. Sharma Oli, der sich bei der UN-Vollversammlung in den USA aufhielt, forderte seine Landsleute zur Geduld auf und kündigte seine baldige Rückkehr an. Nepal ist aufgrund seiner gebirgigen Topographie und des intensiven Monsuns besonders anfällig für solche Naturkatastrophen, die infolge des Klimawandels zunehmend gefährlicher werden.

Ein Fall macht besonders betroffen: Polizeiinspektor Satrudhan Kumar Mahato rettete in einem abgelegenen Dorf im Dolakha-Distrikt einen weinenden Jungen, der unter einer Lehmhütte gefangen war, während seine Familie bereits tot aufgefunden wurde.

Am Sonntag setzten Mahato und andere Polizisten ihre Such- und Rettungsarbeit fort. Über 5.000 Polizeikräfte, unterstützt von Hubschraubern und Rettungsausrüstung, sind im Einsatz. So wurden in Dhading 31 weitere Opfer, darunter Passagiere von verschütteten Bussen, geborgen.

Die Flut hat auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht. Verbindungsstraßen zwischen Kathmandu und anderen Städten wurden beschädigt, was die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern einschränkt. Darüber hinaus verzeichneten 16 Wasserkraftprojekte Schäden, wodurch Nepal gezwungen ist, Strom aus Indien zu importieren. Teile des Landes sind ohne Strom, was auch die Internetversorgung in Kathmandu und anderen Städten beeinträchtigt.