Uber hat einen ambitionierten Plan vorgestellt, in das Geschäft mit autonomen Taxis einzusteigen, ein Schritt, der möglicherweise eine Konkurrenz zu den derzeit auf der Plattform tätigen Fahrern darstellen könnte. Im Rahmen einer umfassenden Strategie plant das Unternehmen innerhalb der nächsten sechs Jahre die Einführung von mindestens 20.000 selbstfahrenden SUVs des Elektrofahrzeugherstellers Lucid in verschiedenen internationalen Märkten. Diese Fahrzeuge sollen entweder im Besitz von Uber selbst oder deren Flottenpartnern sein.
Bereits in der Vergangenheit hat Uber seine Absicht betont, zur führenden Plattform für verschiedene Robotaxi-Anbieter zu avancieren. Aktuell können in mehreren US-amerikanischen Städten selbstfahrende Fahrzeuge der Google-Tochter Waymo über die Uber-App gebucht werden. Darüber hinaus ist geplant, dass auch Volkswagen seine autonomen Fahrzeuge in das Uber-Netzwerk integriert. Des Weiteren beabsichtigt Uber, außerhalb der Vereinigten Staaten autonome Fahrzeuge des chinesischen Technologiekonzerns Baidu in sein Angebot aufzunehmen.
Das SUV-Modell, das das Rückgrat von Ubers Vorstoß in die Robotaxi-Branche bilden soll, heißt Gravity und ist das zweite Modell von Lucid, einem aufstrebenden Rivalen von Tesla. Lucid wird durch den saudi-arabischen Staatsfonds finanziell unterstützt und hat trotz bislang zurückhaltender Verkaufszahlen Zugriff auf umfassende Finanzierungsressourcen. Die Technologie des US-amerikanischen Spezialisten Nuro wird die autonome Fahrfähigkeit dieser Fahrzeuge gewährleisten. Darüber hinaus hat Uber angekündigt, Lucid mit 300 Millionen Dollar für die notwendigen technischen Umrüstungsmaßnahmen zu unterstützen.
In der Vergangenheit hatte Uber eigene Anstrengungen unternommen, autonome Fahrtechnologien zu entwickeln, jedoch wurden diese Bestrebungen nach einem tragischen Unfall während einer Testfahrt aufgegeben. Der Wettbewerb in der Robotaxi-Branche hat derweil in Städten wie Austin, Texas, zugenommen. Insbesondere zwischen Waymo und Tesla herrscht ein intensiver Wettstreit. Tesla startete kürzlich ein eigenes, in kleinem Umfang angesiedeltes Robotaxi-Projekt mit Sicherheitsfahrern auf dem Beifahrersitz und plant, das Einsatzgebiet seiner autonomen Fahrzeuge weiter auszudehnen. In einem symbolischen Zug hat Tesla das Einsatzgebiet seiner Fahrzeuge in einer humorvollen Form gestaltet. Waymo dagegen hat als Reaktion darauf die Einsatzgebiete seiner autonomen Flotte über die aktuellen Grenzen der Tesla-Initiative hinaus merklich erweitert.