Leichter Buchungsrückgang, trotzdem Optimismus
Mit 14,1 Millionen Sommerkunden verzeichnete Tui in der Hauptsaison einen Buchungsrückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Angesichts geopolitischer Spannungen und teurerer Reisen hätte das Bild düsterer ausfallen können. Doch höhere Durchschnittspreise fangen die schwächere Nachfrage auf.
Gewinnprognose bleibt unangetastet
Das Management bestätigte kurz vor Geschäftsjahresende die im August angehobene Prognose. Der Umsatz soll am unteren Ende der Spanne zwischen fünf und zehn Prozent wachsen.
Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) plant der Konzern ein Plus zwischen neun und elf Prozent – nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit zeigt sich: Effizienz und Preispolitik wiegen die verhaltene Nachfrage auf.
Schuldenabbau als Signal
Ein zentrales Ziel bleibt die Nettoverschuldung, die nach Pandemie-Hilfen und Kapitalmaßnahmen weiter reduziert werden soll. Investoren sehen darin ein wichtiges Signal. Denn trotz des robusten Geschäftsmodells hat der Konzern noch immer Altlasten im Gepäck, die seine Flexibilität einschränken.

Reisebranche im Stresstest
Das Umfeld bleibt angespannt: Unsichere Konjunkturaussichten, politische Krisenherde und eine nachlassende Kaufkraft könnten den Rückenwind schnell bremsen. Wettbewerber setzen stärker auf Billigangebote, während Tui mit Premiumstrategien gegensteuert. Ob dieser Weg langfristig trägt, entscheidet sich nicht allein im Sommergeschäft, sondern auch in der Wintersaison.
Starker Abschluss gefragt
Tui kann sich mit stabilen Buchungen und einer bestätigten Prognose zunächst behaupten. Doch der Druck bleibt: Nur wenn die kommenden Monate ähnlich solide verlaufen, wird der Konzern die Erwartungen erfüllen – und die Skepsis der Märkte zerstreuen.
