22. Oktober, 2024

Politik

Tschechische Initiative für Ukraine-Munition: Erste Lieferung geplant

Tschechische Initiative für Ukraine-Munition: Erste Lieferung geplant

Die erste Lieferung einer von Tschechien koordinierten Initiative für Munitionslieferungen an die Ukraine aus Drittländern soll bis spätestens Ende Juni erfolgen. Dies verkündete die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova in einer Diskussion im tschechischen TV-Sender CNN Prima News. Aus taktischen Gründen konnte sie jedoch weder einen genauen Termin angeben noch bestätigen, ob ein Teil der Munition bereits in der Ukraine eingetroffen ist.

Das Ziel dieser tschechischen Initiative ist es, finanzielle Mittel von verbündeten Ländern zu sammeln, um gemeinsam bis zu 800.000 Artilleriegranaten für Kiew aus Staaten außerhalb der EU zu erwerben. Cernochova erläuterte in der TV-Sendung, dass Tschechien inzwischen mit 18 Staaten Vereinbarungen zur Finanzierung der Munitionsinitiative getroffen habe. Laut dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala sind bereits 1,6 Milliarden Euro zusammengekommen, wie die Nachrichtenagentur CTK Ende Mai berichtete. Cernochova wollte jedoch zunächst nicht konkretisieren, welche Summe Tschechien selbst beigetragen hat.

Die Herkunftsländer der Munition werden geheim bleiben, da diese Staaten sich im Ukraine-Konflikt nicht auf eine Seite stellen möchten, so die Ministerin weiter.

Im benachbarten Slowakei haben proukrainische Nichtregierungsorganisationen aus Protest gegen die Weigerung der slowakischen Regierung, sich der tschechischen Initiative anzuschließen, eine eigene Spendensammlung initiiert. Laut den Initiatoren wurden auf diesem Wege bereits über 4,3 Millionen Euro an Privatspenden gesammelt. Diese Summe übertrifft bereits die Beiträge einiger Staaten, die sich an der tschechischen Initiative beteiligen.