Die jüngsten Kommentare des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Energiewende des Vereinigten Königreichs haben erneut für Spannungen gesorgt. Trump äußerte sich kritisch gegenüber der Entscheidung, die Öl- und Gasproduktion in der Nordsee zurückzufahren, und riet der britischen Regierung dazu, "die Nordsee zu öffnen" und auf erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen zu verzichten. Diese Aussagen erschienen auf seiner sozialen Plattform Truth Social.
Interessanterweise erfolgten diese Äußerungen in Zusammenhang mit einem Artikel der APA Corporation, einem US-amerikanischen Unternehmen, das angekündigt hat, seine Nordseeaktivitäten aufgrund unprofitabler steuerlicher und umweltbezogener Rahmenbedingungen bis 2029 einzustellen. Obwohl die APA Corporation bereits im Juni 2023, vor dem Amtsantritt von Starmer, die Bohrungen gestoppt hatte, wirft Trumps Kritik ein Schlaglicht auf die derzeitigen klimapolitischen Differenzen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich.
Die Beziehungen beider Länder könnten weiter belastet werden, da Trump erneut in die Energiepolitik anderer Nationen eingreift. Hinweise auf potenzielle Schwierigkeiten für die britische Regierung mehren sich, zumal auch Technologie-Mogul Elon Musk, den Trump zur Leitung eines neuen Ressourcensparministeriums ernannt hat, mehrfach harsche Kritik an Starmer und seiner Regierung geäußert hat.
Der politische Konsens im Vereinigten Königreich zur Bekämpfung des Klimawandels zeigt inzwischen Risse. Die konservative Partei, einst Initiator der 2050-Zielsetzungen unter Theresa May, zeigt nun Sympathien für Trumps fossile Haltung. Dies wird durch Kemi Badenochs Treffen mit dem designierten Vizepräsidenten JD Vance und Musks Unterstützung von Nigel Farages Reform UK-Partei unterstrichen, die den Verzicht auf das Netto-Null-Ziel befürwortet.
Starmer hingegen setzt auf die Dekarbonisierung und eine drastische Reduzierung von Öl- und Gaslizenzen. Seine Regierung plant einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien und hat die Besteuerung von Fossilproduzenten erhöht, um den Übergang zu unterstützen. Dennoch gibt es kritische Stimmen, die vor einem zu raschen Rückgang der inländischen Produktion warnen, da fossile Brennstoffe trotz sinkender Mengen weiterhin benötigt werden.
Die britische Regierung selbst hat sich zu den jüngsten Entwicklungen nicht geäußert, jedoch ihr Engagement für ihre langfristige Energiepolitik bekräftigt.