26. September, 2025

Grün

Transport von Atommüll aus Jülich in Richtung Ahaus beginnt

Die Diskussion um die geplanten Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus nimmt weiter Fahrt auf, nachdem jüngste Entwicklungen die Pläne der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) konkretisiert haben. Im Rahmen dieser Pläne sollen 152 Castor-Behälter, welche die radioaktiven Materialien enthalten, möglicherweise bereits im Jahr 2025 ihren Transport zum rund 170 Kilometer entfernten Zwischenlager in Ahaus antreten. JEN-Sprecher Jörg Kriewel äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die Absicht seines Unternehmens, die logistischen Vorbereitungen noch innerhalb dieses Jahres zu beginnen, auch wenn ein fester Starttermin momentan noch offenbleibt.

Die entscheidende Hürde auf regulatorischer Seite wurde bereits genommen: Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die notwendige Genehmigung für den Transport erteilt. Im Mittelpunkt der Planungen steht die Gewährleistung der Sicherheit auf sämtlichen Etappen der Transportkette. Die verwendeten Castor-Behälter sind darauf ausgelegt, die gefährliche Strahlung effektiv abzuschirmen. Sie enthalten Brennelemente eines Versuchsreaktors, der bereits 1988 stillgelegt wurde.

Die Wahl des Transportweges über die Straße sorgt jedoch für zusätzliche Kontroversen. Die Entscheidung, auf dieses logistische Mittel zurückzugreifen, hat Diskussionen um die Risiken und die Sicherheit solcher Transporte durch dicht besiedelte Gebiete neu entfacht. Ungeachtet der gewährten Genehmigung gibt es noch rechtliche Hindernisse, die im Raum stehen. Besonders im Fokus steht ein Eilantrag der Umweltorganisation BUND, die erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt anführt. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin zu diesem Antrag steht gegenwärtig noch aus.

Parallel zur juristischen Klärung finden im Hintergrund umfassende Koordinationsarbeiten statt, welche sicherstellen sollen, dass die Transporte reibungslos und sicher vonstattengehen. Die nordrhein-westfälische Polizei bereitet sich intensiv auf die logistischen Anforderungen vor. Obwohl bislang keine genauen Angaben über die aufzubietenden Polizeikräfte gemacht wurden, sieht sich die Polizei gut gerüstet, um die umfangreichen Aufgaben alleine zu bewältigen. Eine zusätzliche Unterstützung von Einsatzkräften aus anderen Bundesländern oder vom Bund scheint laut dem Innenministerium derzeit nicht erforderlich zu sein.