Im Zuge einer nachhaltigeren Stahlindustrie kündigt Thyssenkrupp Steel bedeutende Forschungsschritte auf dem Weg zur emissionsarmen Stahlproduktion an. Eine neue Versuchsanlage, die in Duisburg errichtet wird, soll die Nutzung von Wasserstoff zur Direktreduktion von Eisenerz erforschen. Die 40 Meter hohe Anlage ist Teil der strategischen Entwicklung zum Bau einer industriellen Direktreduktionsanlage, die mit herausragenden 140 Metern in den Himmel ragen wird.
Die Direktreduktion, eine Methode die das Eisenerz von Sauerstoff befreit, steht im Zentrum des Interesses. Dabei soll anstelle von Kohle und Koks Gas verwendet werden, um die CO2-Emissionen signifikant zu senken. Der Einsatz von Wasserstoff statt Erdgas könnte die Umweltbilanz weiter verbessern.
In der Testanlage werden unterschiedliche Reduktionsverfahren und -gase, darunter Wasserstoff und Erdgas, sowie diverses Ausgangsmaterial wie Pellets und Stückerz zum Einsatz kommen. Die Anlage wird voraussichtlich 100 Kilogramm Eisen pro Stunde direkt reduzieren können und dabei wichtige Daten zu CO2-Einsparungen, Produktqualität und der Sicherheit des Verfahrens liefern.
Die zehn Millionen Euro teure Versuchsanlage ist ein Teil des vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützten Projekts H2Stahl und wird von dem Betriebsforschungsinstitut des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute betrieben. Der Start der Anlage ist für Anfang 2026 geplant, während die industrielle Großanlage von Thyssenkrupp Steel voraussichtlich ein Jahr später in Betrieb geht und ab 2028 auch Wasserstoff als Reduktionsmittel nutzen wird. Der Übergang zum vollständigen Wasserstoffbetrieb ist für 2029 angesetzt.
Dieses innovative Vorgehen markiert einen signifikanten Schritt hin zur 'grünen' Stahlproduktion, die im Vergleich zum klassischen Hochverfahren die Emission von Kohlendioxid erheblich reduzieren kann. Thyssenkrupp ist dabei nicht das einzige Unternehmen, das auf solche fortschrittlichen Methoden setzt, um in Zukunft klimafreundlichen Stahl herzustellen.