Thyssenkrupp hat eine signifikante Neuausrichtung in seiner strategischen Planung vollzogen, indem es seine Pläne für ein Stahl-Joint-Venture mit der EP Group, unter der Leitung des tschechischen Investors Daniel Kretinsky, beendet hat. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme bestätigte das Unternehmen, dass die Verhandlungen im gegenseitigen Einvernehmen beendet wurden. Diese Entwicklung wird durch die Tatsache untermauert, dass Jindal Steel, ein führendes Unternehmen der indischen Stahlbranche, ein überzeugendes indikatives Angebot für die Übernahme von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) unterbreitet hat. Dieses Angebot erhält aktuell eine höhere Priorität in der strategischen Ausrichtung von Thyssenkrupp.
Die Entscheidung, die Partnerschaft mit der EP Group nicht weiterzuverfolgen, zeigt auch die Flexibilität und das Verständnis der tschechischen Partei. In einem konsensbasierten Schritt hat Daniel Kretinskys Unternehmen akzeptiert, dass der Fokus von Thyssenkrupp nun auf die vielversprechenden Verhandlungen mit Jindal Steel gerichtet ist. Um den Übergang reibungslos zu gestalten, einigte sich die EP Group darauf, ihren 20-prozentigen Anteil an TKSE zurückzugeben und im Gegenzug den Kaufpreis für diesen Anteil erstattet zu bekommen.
Das ursprüngliche Abkommen mit der EP Group wurde im Frühjahr des vergangenen Jahres initiiert und sah den Verkauf von 20 Prozent der damals angeschlagenen Stahlsparte von Thyssenkrupp bis Ende Juli 2024 vor. Jedoch gerieten die Gespräche über einen möglichen zusätzlichen Erwerb von 30 Prozent durch Kretinsky ins Stocken und führten letztlich zu dieser strategischen Neuorientierung. Dieses neue Kapitel könnte den Beginn bedeutender Veränderungen in der europäischen Stahlindustrie markieren, da die Verhandlungen mit Jindal Steel erfolgreich verlaufen könnten. Wie sich diese Entwicklungen konkret auf den europäischen Markt und auf Thyssenkrupp auswirken werden, bleibt weiter zu beobachten und wird von Marktbeobachtern sicherlich genau verfolgt werden.