27. Juli, 2024

Wirtschaft

Thyssenkrupp bekräftigt sozialverträglichen Umbau der Stahlerzeugung

Thyssenkrupp bekräftigt sozialverträglichen Umbau der Stahlerzeugung

Thyssenkrupp-Chef Miguel López betonte erneut das Engagement des Managements für eine sozialverträgliche Umsetzung der geplanten Kapazitätsreduktion in Duisburg. "Unser Ziel ist es, die Anpassungen möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen durchzuführen", erklärte er bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Diese Herangehensweise sei seit jeher ein Grundsatz des Unternehmens.

Bereits im April hatte Thyssenkrupp Steel signifikante Reduktionen der Kapazitäten in Duisburg und damit einhergehende Stellenstreichungen angekündigt. Detaillierte Pläne liegen allerdings noch nicht vor. Die Gewerkschaft IG Metall lehnt betriebsbedingte Kündigungen strikt ab und fordert Standortgarantien über das Jahr 2026 hinaus als Bedingung für ihr Mitwirken an der Restrukturierung.

Ein detaillierter Umbauplan soll laut López "so schnell wie möglich" präsentiert werden. Dieser Businessplan werde anschließend eingehend mit dem Betriebsrat und dem Aufsichtsrat von Steel Europe besprochen. Über die Dauer der kommenden Diskussionen bestehen derzeit noch keine Angaben, betonte López.

Zudem unterstrich der Vorstandsvorsitzende die Wichtigkeit der kürzlich eingegangenen Partnerschaft mit EPCG, dem Energieunternehmen des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský. Aufgrund des Kohleausstiegs und der begrenzten Verfügbarkeit grüner Energie in Deutschland, seien externe Partner unverzichtbar. Der 20-Prozent-Einstieg von EPCG in die Stahlsparte, vereinbart im April, stelle einen "Meilenstein" in Richtung Eigenständigkeit des Stahlbereichs von Thyssenkrupp dar.

López verwies darauf, dass die Kooperation die Materialkompetenz von Thyssenkrupp Steel mit der Energieexpertise von EPCG vereine. Dies solle die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlsparte erheblich steigern. Geplant sei ein Joint Venture zu gleichen Teilen, das als nächste Entwicklungsstufe angestrebt werde.

Der Manager übernahm den CEO-Posten Anfang Juni 2023 von Martina Merz. Thyssenkrupp beschäftigt weltweit 100.000 Mitarbeitende, davon rund 27.000 in der Stahlsparte.