15. Mai, 2025

Pharma

Thiogenesis Therapeutics initiiert Phase-2-Studie zur Behandlung des MELAS-Syndroms

Das aufstrebende Biotechnologieunternehmen Thiogenesis Therapeutics mit Sitz in San Diego hat offiziell den Start einer klinischen Phase-2-Studie bekannt gegeben, die eine neue Hoffnung für Patienten mit der seltenen erblichen Krankheit MELAS (Mitochondriale Enzephalomyopathie, Laktatazidose und schlaganfallähnliche Episoden) bietet. Diese Erkrankung ist besonders herausfordernd, da sie durch genetische Mutationen verursacht wird, die die Energieproduktion in Zellen beeinträchtigen und zu einer Vielzahl schwerwiegender neurologischer Symptome führen können.

Der vielversprechende Produktkandidat des Unternehmens, TTI-0102, wurde den ersten beiden Patienten im renommierten Radboud University Medical Center in den Niederlanden erfolgreich verabreicht, was einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung von Therapeutika gegen diese seltene Krankheit markiert. Die Studie wird mit zusätzlicher Unterstützung in Frankreich durchgeführt und zeichnet sich durch ihr anspruchsvolles, wissenschaftliches Design aus: Sie ist randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert. Diese Methodik zielt darauf ab, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit der neu entwickelten Behandlung umfassend zu evaluieren.

Insgesamt nehmen zwölf Patienten an diesem wegweisenden klinischen Versuch teil. Acht von ihnen werden das neuartige Präparat TTI-0102 erhalten, während vier ein Placebo bekommen. Um die Forschungsergebnisse zu beschleunigen, ist eine Zwischenanalyse nach drei Monaten geplant. Diese soll bereits erste Erkenntnisse über die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung liefern und den weiteren Verlauf der Studie gegebenenfalls anpassen.

Das Herzstück des Produkts TTI-0102 ist die Thiol-Verbindung Cysteamin. Diese Substanz hat das Potenzial, die intrazelluläre Konzentration von essenziellen Antioxidantien wie Glutathion zu erhöhen - ein wichtiger Aspekt, da MELAS-Patienten häufig Defizite in diesem Bereich aufweisen. Der innovative Ansatz von Thiogenesis könnte daher zu einer signifikanten Verbesserung der Behandlungsoptionen für diese bislang ungemein herausfordernde Erkrankung führen. Bislang gibt es weder in der Europäischen Union noch in den USA zugelassene Behandlungen für MELAS, was die Tragweite dieser Entwicklung besonders unterstreicht.

Die Initiierung dieser Studie manifestiert das Engagement von Thiogenesis, durch wissenschaftlich fundierte Innovationen, Therapien für seltene und vernachlässigte Erkrankungen zu entwickeln. Diese Bemühungen könnten letztlich nicht nur das Leben von MELAS-Patienten, sondern auch von ihren Familien grundlegend verändern.