27. Juli, 2024

Wirtschaft

Tesla setzt auf Kontinuität im Betriebsrat – IG Metall trotz Mehrverlust einflussreich

Tesla setzt auf Kontinuität im Betriebsrat – IG Metall trotz Mehrverlust einflussreich

Im brandenburgischen Tesla-Werk Grünheide zeichnet sich eine neue Ära der Arbeitnehmervertretung ab. Nach der jüngsten Betriebsratswahl unterstreicht der US-Elektroautobauer seinen Willen, die Zusammenarbeit mit der frisch gewählten Arbeitnehmervertretung auch künftig zu intensivieren. Eine Sprecherin des Unternehmens verkündete, man plane das erfolgreiche Miteinander fortzusetzen. Diese Aussage erfolgt trotz der Tatsache, dass die gewerkschaftsungebundene Fraktion einen Großteil der Sitze für sich beansprucht.

Obwohl die IG Metall als größte einzelne Gruppe aus der Wahl hervorging, befindet sie sich in der Unterzahl. Von 39 zur Verfügung stehenden Sitzen im Betriebsrat entfielen auf die Vertreter der IG Metall 16 Sitze, während 23 an nicht-gewerkschaftlich organisierte Listen vergeben wurden. Brandenburgs Arbeitsminister Jörg Steinbach würdigt die hohe Wahlbeteiligung und betont die damit einhergehende Signifikanz der betrieblichen Mitbestimmung bei Tesla.

Die IG Metall setzt sich für verbesserte Arbeitsbedingungen und tarifliche Bindung ein - Forderungen, die Tesla bisher ablehnt und gleichzeitig betont, schon jetzt umfassende Maßnahmen in Fragen wie Arbeitssicherheit und Konditionen für Leiharbeitskräfte ergriffen zu haben. Stattdessen bietet der Konzern unter Leitung von André Thierig regelmäßige Lohnerhöhungen als Anreiz.

In der Nähe des Werks bleibt das Geschehen ebenso spannend: Umweltschützer protestieren gegen eine mögliche Waldrodung für die Erweiterung des Tesla-Geländes. Ein gerichtlicher Beschluss erlaubte das Fortbestehen des Protestcamps vorläufig – eine Entscheidung, gegen die die Brandenburger Polizei Beschwerde eingereicht hat.

Parallel dazu ist bis Anfang April der modifizierte Bebauungsplan für Grünheide einsehbar, der einen Kompromissvorschlag zur Rodung vorsieht und somit die Bedenken der Bevölkerung integriert. Trotz der Reduktion auf 50 Hektar Wald bleiben kritische Stimmen, die den Plan als unzureichend modifiziert ansehen.