04. September, 2025

Grün

Tesla in Grünheide: Nachhaltigkeitsvorbild oder nur ein Beispiel für Greenwashing?

Die Tesla Gigafactory in Grünheide, nahe Berlin, hat jüngst das angesehene europäische Umweltsiegel EMAS erhalten, ein bedeutender Schritt zur Verpflichtung des Unternehmens im Bereich des Umweltschutzes. Mit dieser Zertifizierung übernimmt die Fabrik neue ökologische Verantwortung, um nachhaltige Produktionspraktiken voranzutreiben. André Thierig, der Werksleiter, plant, die Implementierung von Photovoltaik in der Einrichtung weiter zu intensivieren und gleichzeitig den Wasserverbrauch effizient zu senken.

Seit der Eröffnung im Jahr 2022 hat die Gigafactory in beeindruckender Weise über zwei Millionen Bäume gepflanzt, ein Erfolg, der auch von der Bürgerinitiative Grünheide erkannt wird. Trotz dieser Anstrengungen bleibt ein gewisses Maß an Skepsis in den Gemeinden bestehen. Der kürzlich veröffentlichte Umweltbericht, der im Rahmen der EMAS-Zertifizierung erstellt wurde, verdeutlicht das Streben von Tesla nach einer verbesserten Energiebilanz. Die Fabrik plant, die Kapazität ihrer Solarmodule von derzeit 10 auf 15 Megawattpeak zu steigern.

Mit einer stattlichen Belegschaft von rund 11.000 Angestellten produziert die Gigafactory jährlich etwa 250.000 Fahrzeuge und ist derzeit die einzige europäische Produktionsstätte des Unternehmens. Ziel ist es, den Energieverbrauch erheblich zu reduzieren, nachdem dieser 2024 bei etwa 419.503 Megawattstunden lag, wobei Strom den größten Anteil darstellt. In einem weiteren Schritt beabsichtigt Tesla, den Erdgasverbrauch durch effektivere Abwärmenutzung zu verringern.

Besonders bemerkenswert ist Teslas Ziel, den Wasserverbrauch auf 2,16 Kubikmeter pro hergestelltem Fahrzeug zu senken, was das Unternehmen unter den Branchendurchschnitt bringt. Ebenso erstrebt Tesla eine Recyclingquote von 90 Prozent für Prozess-Abwasser, ein anspruchsvolles Vorhaben, das die Ambitionen des Unternehmens zur Nachhaltigkeit unterstreicht. Die detaillierte Berichterstattung über diese Umweltmaßnahmen im Umweltbericht soll, laut Brandenburgs Umweltministerin Hanka Mittelstädt, helfen, Vertrauen zu schaffen.

Mittelstädt hebt die EMAS-Zertifizierung als beispielhaft für über 40 weitere Unternehmen im Bundesland hervor. Dennoch gibt es nach wie vor kritische Stimmen seitens der Bürgerinitiative, die Tesla vorwerfen, das Umweltsiegel für sogenanntes Greenwashing zu verwenden. Eine genaue Zukunftsbeobachtung und kontinuierliche Berichterstattung werden notwendig sein, um festzustellen, welche langfristigen Auswirkungen diese Maßnahmen tatsächlich haben werden.