27. Juli, 2024

Wirtschaft

Telekom-Mitarbeiter fordern deutliches Gehaltsplus im Tarifkonflikt

Telekom-Mitarbeiter fordern deutliches Gehaltsplus im Tarifkonflikt

In der Auseinandersetzung um einen neuen Tarifvertrag haben Beschäftigte der Deutschen Telekom aus den ostdeutschen Bundesländern und Berlin ihre Forderungen nach einem spürbar erhöhten Gehalt untermauert. Im Rahmen der vierten Verhandlungsrunde versammelten sich am Montag etwa 4500 Telekom-Angestellte zu einem Protest in Potsdam, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief zudem zu Warnstreiks auf, die sich bundesweit auf den Kundenservice auswirken könnten. So könnten etwa Außentermine mit Servicetechnikern verschoben oder längere Wartezeiten für Anrufer bei der Service-Hotline entstehen, wie ein Sprecher des Unternehmens verlauten ließ.

Die Parteien traten mit deutlich unterschiedlichen Vorstellungen in die Verhandlungen: Während Verdi auf ein kräftiges Plus von 12 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten abzielt, legt die Telekom ein Modell über 27 Monate Laufzeit nahe. Im Angebot des Telekommunikationsanbieters befindet sich eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2000 Euro für das laufende Jahr sowie eine geplante Gehaltserhöhung um 4,2 Prozent für Anfang 2025. Im Oktober 2025 soll das Gehalt um weitere 150 Euro brutto pro Monat steigen, was je nach Gehaltsgruppe einem Zuwachs von bis zu 4,2 Prozent entspricht. Davon wären bis zu 70.000 Tarifbeschäftigte betroffen.

Trotz der Kluft in den Positionen zeigte sich die Telekom zuversichtlich und ein Unternehmenssprecher umschrieb das Angebot als "sehr gut". Auf der anderen Seite betonte Pascal Röckert, Verdi-Arbeitskampfleiter, die Notwendigkeit signifikanter Zugeständnisse, um einen längeren Konflikt zu vermeiden. Die Gewerkschaft berichtete, dass bereits in der vorangegangenen Woche etwa 13.000 Mitarbeiter an bundesweiten Warnstreiks teilgenommen hatten, was zu erheblichen Verzögerungen im Kundenservice sowie Ausfällen von Technikerterminen und Schließungen einiger T-Shops führte.