27. Juli, 2024

Technologie

Technisches Malheur kurz vor dem Weitenflug: Sojus-Start zur ISS abgebrochen

Technisches Malheur kurz vor dem Weitenflug: Sojus-Start zur ISS abgebrochen

Ein aufsehenerregender Moment im Sternenlogbuch musste unvermittelt abgebrochen werden. Die geplante Reise einer internationalen Crew an die Internationale Raumstation (ISS) – darunter zwei Frauen, die gemeinsam Geschichte schreiben sollten – fand am Donnerstag ein jähes Ende, als technische Schwierigkeiten den Start der Mission vereitelten. Die entscheidenden Momente vor einem Raumfahrteinsatz sind stets von akribischer Präzision und Hochspannung geprägt, doch 20 Sekunden vor dem geplanten Aufbruch erzwang eine technische Unregelmäßigkeit, ein Spannungsabfall einer chemischen Stromquelle, den Stopp. Die Insassen der 'Sojus MS-25' – Marina Wassilewskaja aus Belarus, die NASA-Astronautin Tracy Dyson und der russische Kosmonaut Oleg Nowizki – wurden sicher aus ihrer temporären Startrampe, der legendären Sojus-Kapsel, geborgen.

Das technische Hindernis wurde durch Roskosmos, die russische Raumfahrtbehörde, offengelegt, während die Welt via Nasa-TV Zeuge dieses außergewöhnlichen Zwischenfalls wurde. Die Raumpiloten, die sich bereits auf den Weg zu dem in der Erdumlaufbahn kreisenden Außenposten der Menschheit hätten begeben sollen, müssen sich jetzt dem protokollarischen Bodenritual unterziehen und auf einen neuen Starttermin hoffen. Dieser könnte frühestens am Samstag erfolgen.

Wassilewskaja ist als erste belarussische Frau, die den weltraumgewandten Blick hatte, ins All aufzubrechen, Teil dieses besonderen Trios. Sie, eine erfahrene Flugbegleiterin der Fluggesellschaft Belavia, und ihre US-Amerikanische Kollegin Dyson hätten als weibliche Doppelbesetzung in einer Sojus-Kapsel Pionierarbeit geleistet. Dass die Kooperation im Kosmos trotz irdischer Friktionen – einschließlich der politischen Differenzen und Sanktionen gegen Russland und Belarus – fortgeführt wird, deckt sich mit den positiven Aussagen des russischen Vizeregierungschefs und Leiters des Industrie- und Handelsministeriums, Denis Manturow.