23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie: Tausende Beschäftigte setzen ein starkes Zeichen

Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie: Tausende Beschäftigte setzen ein starkes Zeichen

Die dritte Tarifverhandlungsrunde für die Chemieindustrie steht bevor und deutschlandweit haben sich Tausende Beschäftigte zum Warnstreik versammelt. Bei einer Großkundgebung vor den Toren des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen betonte Oliver Heinrich, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die Bedeutung dieses Aufrufs als markantes Signal für die bevorstehenden Verhandlungen.

In der rheinland-pfälzischen Chemiemetropole versammelten sich rund 5000 Menschen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Parallel dazu fanden auch in Nordrhein-Westfalen Kundgebungen an den Chemiestandorten Leverkusen, Dormagen, Uerdingen und Wuppertal statt, wie die IGBCE in Hannover mitteilte. Bereits zu Wochenbeginn waren die Mitarbeiter des Pharmakonzerns Merck in Darmstadt zum Warnstreik aufgerufen worden. Ähnliche Aktionen folgten am darauffolgenden Dienstag bei Evonik in Hanau und bei Continental in Hannover.

Die dritte Verhandlungsrunde wird bundesweit am 26. und 27. Juni in Bad Breisig bei Bonn stattfinden. Diese Verhandlungen stellen die letzte Möglichkeit dar, vor dem Ende der Friedenspflicht am 30. Juni zu einer Einigung zu kommen.

Die IG BCE fordert eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent, um den Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die Inflation zu kompensieren und aufgrund der sich erholenden Chemie-Konjunktur gerecht zu werden. Erstmals soll zudem ein großer Flächentarifvertrag eingeführt werden, der Gewerkschaftsmitglieder besser stellt als andere Beschäftigte. Konkret könnten hierbei mehr Freizeit, höhere Löhne oder eine verbesserte soziale und gesundheitliche Absicherung für Gewerkschaftsmitglieder auf dem Spiel stehen.