27. Juli, 2025

Politik

Taiwans Küstenwache stoppt chinesische Crew: Erneuter Kabelschaden sorgt für Spannungen

Taiwans Küstenwache stoppt chinesische Crew: Erneuter Kabelschaden sorgt für Spannungen

Taiwans Küstenwache hat ein unter togoischer Flagge fahrendes Frachtschiff namens "Hongtai", dessen Crew komplett aus China stammt, zur weiteren Untersuchung in den Hafen von Tainan eskortiert. Der Einsatz erfolgte, nachdem der Netzbetreiber Chunghwa Telecom einen erneuten Schaden an einem Kommunikationskabel meldete, das von Taiwan zu den Penghu-Inseln verläuft – einer strategisch bedeutenden Region in der Taiwanstraße.

Die acht Besatzungsmitglieder des Frachters stehen nun unter Untersuchung. Taiwan prüft, ob potenzielle Sabotageakte hinter dem wiederholten Auftreten solcher Kabelschäden stecken. Sprecherin Michelle Lee Hui-chih betonte, dass sowohl das Schiff als auch seine Besatzung unter staatlichen Gewahrsam genommen wurden. Zudem wird untersucht, ob das Schiff möglicherweise aus China finanziert wurde, um gezielte sogenannte Grauzonen-Aktivitäten zu betreiben. Diese Taktik nutzt Peking regelmäßig, um Taiwan unter Druck zu setzen, ohne in offene Konflikte zu geraten.

Das chinesische Außenamt zeigte sich gegenüber dem Vorfall unwissend. Derartige Schädigungen an den Kabelverbindungen sind für Taiwan nicht ungewöhnlich, wobei die Ursachen oft natürlichen Ursprungs zugeschrieben werden. Dennoch bleibt die wachsende Frequenz solcher Ereignisse besorgniserregend, insbesondere im Kontext der politischen Spannungen zwischen Taiwan und China. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich erst Anfang Januar ereignet; dabei stand das Frachtschiff "Shunxin39" im Verdacht, ein Unterseekabel nahe der Nordostküste Taiwans beschädigt zu haben.