08. Juni, 2025

Grün

Stromnetz zu Pfingsten: Stabile Prognosen trotz signifikanter Solar- und Windenergiezufuhr

Für das bevorstehende Pfingstwochenende wird mit einer signifikanten Einspeisung von Wind- und Solarenergie in das Stromnetz gerechnet. Die Stromnetzbetreiber sehen jedoch keine Anzeichen für eine Gefahr der Netzüberlastung. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat die Situation analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die Lage gut kontrollierbar ist. Die Stabilität des Stromnetzes könne trotz erhöhter Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen aufrechterhalten werden.

Nach aktuellen Prognosen wird insbesondere für den Sonntag ein deutlicher Anstieg der Einspeisung aus Wind- und Solaranlagen vorhergesagt. Dennoch gehen die Experten nicht davon aus, dass dabei neue Höchstwerte erreicht werden. Ein entscheidender Punkt für ein stabiles Stromnetz ist das Gleichgewicht zwischen Einspeisung und Verbrauch. An Feiertagen wie Pfingsten tendiert der Stromverbrauch in Deutschland dazu, aufgrund der reduzierten Aktivitäten in vielen Fabriken zu sinken.

Diese Entwicklung steht im Einklang mit dem kontinuierlichen Ausbau von Wind- und Solarenergie in Deutschland. Während Überschüsse an Energie aus Windkraftanlagen durch deren Abschaltung relativ einfach kontrolliert werden können, stellt die Steuerung von Photovoltaikanlagen eine größere Herausforderung dar. Amprion und andere Netzbetreiber spielen eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Netzstabilität, was durch die Kooperation mit der Bundesnetzagentur gestützt wird.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, äußerte sich ebenfalls optimistisch hinsichtlich der bevorstehenden "Hellbrise" – einer meteorologischen Kombination aus intensiver Sonneneinstrahlung und starkem Wind. Diese Bedingungen könnten das Stromnetz theoretisch vor Herausforderungen stellen, ermöglichen es den Netzbetreibern jedoch auch, durch gezielte Steuerungsmaßnahmen einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.

Amprion hebt hervor, dass vor allem die hohe Einspeisung von Solarstrom das Netz vor Herausforderungen stellt, da die Steuerung dieser Energiequelle derzeit noch beschränkt ist. Um einem Überschuss vorzubeugen, der die Netzfrequenz gefährden könnte, stehen den Übertragungsnetzbetreibern verschiedene Steuerungs- und Abschaltmechanismen zur Verfügung. Trotz der prognostizierten hohen Einspeisung wird jedoch nicht mit ernsthaften Frequenzproblemen an den Feiertagen gerechnet.