22. Oktober, 2024

Politik

Streit um Joe Bidens Zukunft: Demokratische Partei vor Entscheidung

Streit um Joe Bidens Zukunft: Demokratische Partei vor Entscheidung

In der demokratischen Partei der USA herrscht nach Joe Bidens jüngstem TV-Auftritt beträchtliche Unruhe. Man diskutiert, ob der amtierende Präsident weiterhin Donald Trump im Rennen um das Weiße Haus herausfordern soll. Ein erstes deutliches Signal kam vom texanischen Kongressabgeordneten Lloyd Doggett, der öffentlich dafür plädierte, Platz für einen alternativen Kandidaten zu machen. Doggett betonte, dass Biden stets dem Land und nicht sich selbst gedient habe und nun den Schritt zurücktreten solle. Gleichzeitig verteidigte die ehemalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Biden in einem Interview mit MSNBC. Sie lobte sein Urteilsvermögen und strategisches Denken, stellte jedoch auch die Frage, ob Bidens Auftritt ein einmaliges Missgeschick oder ein Hinweis auf ernstere Probleme sei. Pelosi betonte, dass beide Kandidaten, Biden und Trump, in Bezug auf ihre Eignung für das Präsidentenamt gleichermaßen kritisch betrachtet werden müssten, da Trump immer wieder Unwahrheiten verbreite und eine faire Debatte erschwere. Um Unterstützung in seiner Partei zu sichern, plant Biden ein Treffen mit demokratischen Gouverneuren mehrerer Bundesstaaten. Dies berichtet CBS und bezieht sich dabei auf geplante Gespräche, die vorab von CNN unter Berufung auf Insiderinformationen gemeldet wurden. Mehrere Gouverneure hatten bereits zu Wochenbeginn miteinander telefoniert, um dieses Treffen zu organisieren. In einem weiteren Bericht der „Washington Post“ wird Senator Joe Manchin erwähnt, der ebenfalls seine Unzufriedenheit nach dem TV-Duell kundtat. Manchin drohte jedoch zunächst mit einem Bruch in der Öffentlichkeit. Seinen Konfrontationskurs nahm er im letzten Moment auf Zureden des demokratischen Minderheitsführers im Senat, Chuck Schumer, wieder zurück. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da die führenden Figuren der Partei bislang darauf verzichtet haben, allzu harsche Kritik an Biden zu äußern. Trotz einiger Forderungen aus den hinteren Reihen der Demokraten nach einem personellen Wechsel, zögern die bekanntesten Gesichter der Partei noch, eine klare Stellung zu beziehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die innerparteiliche Diskussion weiterentwickeln wird.