09. Mai, 2025

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Streit um den edlen Tropfen: Champagner-Absatz sinkt in Deutschland

Streit um den edlen Tropfen: Champagner-Absatz sinkt in Deutschland

Inmitten steigender Lebenshaltungskosten und wirtschaftlicher Unsicherheiten zieht sich die Kauflaune der Deutschen beim Champagner merklich zurück. Andreas Brokemper, CEO von Henkell Freixenet, macht hierfür sowohl die immensen Preissteigerungen als auch die rückläufige Kaufkraft verantwortlich. Die Preise für den edlen Tropfen kletterten infolge von Erntebeschränkungen und klimatischen Herausforderungen, was bei den Verbrauchern auf wesentlich engere Budgets trifft. Champagner, traditionell verknüpft mit festlichen Anlässen und guter Laune, bleibt in Zeiten wirtschaftlicher Anspannung und Jobunsicherheiten oft im Regal. Christian Josephi vom Bureau du Champagne in Deutschland beobachtet eine Zurückhaltung beim Feiern – forscht man nicht generell nach Gründen, das hart verdiente Geld besser zusammenzuhalten? Das führte zu einem drastischen Rückgang des Champagner-Absatzes um 18,5 Prozent im Jahr 2024. Die Anzahl der importierten Flaschen schrumpfte von 11,6 auf 9,51 Millionen, wie es vom Comité Champagne verlautet. Infolge sank der Umsatz der französischen Erzeuger auf dem deutschen Markt auf 228,8 Millionen Euro, dennoch bleibt es das drittstärkste Jahr. Der Verband repräsentiert 16.200 Winzer und 370 Häuser. Neben Alkoholabstinenz beobachten Experten auch einen Trend zu weniger, aber hochwertigerem Konsum. Auf hochwertigem Crémant, einem würdigen, oft preiswerteren Ersatz zum Champagner, liegen die Hoffnungen vieler Konsumenten. Brokemper bemerkt eine deutliche Verschiebung hin zu diesem edlen Alternativprodukt, ebenso wie zu Prosecco und deutschem Winzersekt. Die Hawesko Holding in Hamburg rechnet bereits mit einem Anstieg der Verkaufszahlen zum Osterfest – eine beschwingte Hoffnung für die Liebhaber edler Schaumweine.