07. November, 2025

Wirtschaft

Steigende Verteidigungsausgaben beflügeln Hensoldts Wachstum

Der in Taufkirchen angesiedelte Radar-Experte Hensoldt konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen. Dieses positive Ergebnis spiegelt eine steigende Nachfrage nach Verteidigungstechnologien wider, insbesondere infolge erhöhten Verteidigungsausgaben sowohl in Deutschland als auch europaweit. Oliver Dörre, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, bestätigte die ambitionierten Jahresprognosen und mittelfristigen Zielvorgaben von Hensoldt. Diese Ankündigung verlieh der Aktie neuen Schwung, sodass der Kurs im frühen Handel um 3,5 Prozent auf über 90 Euro anstieg. Trotz dieses Aufwärtstrends bleibt die Aktie noch unter ihrem Rekordhoch von 117,70 Euro, das im vergangenen Oktober erreicht wurde. Dennoch kann der bisherige Anstieg von 160 Prozent seit Jahresbeginn als äußerst signifikant bezeichnet werden.

Analysten der renommierten Investmentbank JPMorgan, vertreten durch David Perry, sehen trotz einer jüngst vorgenommenen Kurskorrektur ein vielversprechendes Potenzial für Investoren, die einen günstigen Einstieg in Betracht ziehen. Perry weist jedoch darauf hin, dass bevorstehende Anpassungen der Analystenerwartungen anlässlich des Kapitalmarkttages am 11. November vorübergehend Druck auf die Aktie ausüben könnten. Ungeachtet dessen verzeichnete Hensoldt einen Anstieg des Auftragseingangs um 8,7 Prozent auf über zwei Milliarden Euro. Der Auftragsbestand erreichte mit 7,1 Milliarden Euro einen neuen Höchststand, was die solide Marktposition des Unternehmens untermauert.

Der Umsatz von Hensoldt stieg um beachtliche 11,6 Prozent und erreichte mehr als 1,5 Milliarden Euro. Ebenfalls eindrucksvoll war die Entwicklung des bereinigten EBITDA, das sich um 12,8 Prozent auf 211 Millionen Euro erhöhte. Trotz eines Verlusts von 30 Millionen Euro konnte Hensoldt den freien Barmittelzufluss erheblich stärken, maßgeblich bedingt durch höhere Vorauszahlungen seitens der Kunden. Diese positiven finanziellen Entwicklungen wurden auch von Analysten wie Christian Cohrs von Warburg Research und Chloe Lemarie von Jefferies anerkannt, die insbesondere die Fortschritte hinsichtlich der Gewinnverbesserung und des positiven Barmittelzufluss lobend hervorhoben.

Für das Gesamtjahr hat Hensoldt seine Erwartungen bezüglich des Auftragseingangs nach oben korrigiert und prognostiziert eine leicht verbesserte Ergebnismarge bis zum Jahr 2025. Der jährliche Umsatz könnte mit 2,5 Milliarden Euro am unteren Rand der Prognosen liegen, jedoch strebt das Unternehmen an, diesen bis 2030 auf sechs Milliarden Euro zu steigern. Mit einer Belegschaft von etwa 9.000 Mitarbeitern hat sich Hensoldt auf hoch spezialisierte Bereiche wie die Radartechnik für den Eurofighter sowie Luftverteidigungssysteme konzentriert. Zudem engagiert sich das Unternehmen aktiv in bedeutenden Projekten wie dem zukünftigen europäischen Luftkampfsystem FCAS. Eine weitere signifikante Partnerschaft besteht mit dem Unternehmen Rheinmetall, für das Hensoldt das hochentwickelte Radarsystem des Flugabwehrpanzers Skyranger 30 liefert.