Umsatzrückgang, Gewinn halbiert
Stabilus bekommt die Abkühlung im Automarkt schmerzhaft zu spüren. Der Trierer Hersteller von Gasfedern und Dämpfungssystemen musste im dritten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch melden.
Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) fiel von 43,1 Millionen auf 33,1 Millionen Euro. Noch drastischer: Der Nettogewinn hat sich mit 10,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (24,3 Millionen Euro) mehr als halbiert. Auch beim Umsatz ging es klar bergab – minus zehn Prozent auf 316 Millionen Euro.
Problemzone: Amerika
Besonders schlecht lief es für Stabilus in Nord- und Südamerika. Ausgerechnet dort, wo das Unternehmen traditionell stark im Automobilbereich ist, ist die Nachfrage eingebrochen.
Gleichzeitig belasten ungünstige Wechselkurse das Geschäft – ein schwacher Dollar schmälert die Erträge, während die Kosten in Europa konstant bleiben. Das macht sich in der Marge deutlich bemerkbar.
Prognose zurückgeschraubt
Die Zahlen haben Folgen: Stabilus hat seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten angepasst. Statt bis zu 1,45 Milliarden Euro Umsatz rechnet das Management jetzt nur noch mit 1,3 Milliarden.
Auch bei der Ebit-Marge geht man auf Tauchstation – elf Prozent statt möglicher 13. Damit bewegt sich der Konzern nur noch am unteren Ende seiner eigenen Spanne.
Ein solider Mittelständler gerät ins Wanken
Stabilus galt lange als verlässliches, wenn auch wenig spektakuläres Investment. Kein Highflyer, aber konstant – so das Image. Genau dieses Bild gerät jetzt ins Wanken.
Die Abhängigkeit vom Auto-Sektor, speziell von klassischen OEMs, wird zunehmend zum Risiko. Neue Impulse aus dem Bereich Industrie oder Medizintechnik reichen offenbar nicht aus, um die Lücken zu füllen.
Anleger reagieren verhalten
An der Börse sorgten die Zahlen für spürbare Enttäuschung. Die Aktie, ohnehin seit Monaten unter Druck, konnte sich kaum behaupten. Analysten stellen die Frage, ob Stabilus die nötige strategische Flexibilität mitbringt, um auf die Veränderungen im Markt zu reagieren – oder ob man sich zu sehr auf eine Erholung der alten Strukturen verlässt.
Der Ausblick bleibt verhalten
Trotz aller Probleme hält Stabilus an seiner langfristigen Strategie fest: mehr Diversifikation, Ausbau des Industriegeschäfts, stärkere Präsenz in Asien. Doch das braucht Zeit.
Und in einem Marktumfeld, das von Rezessionssorgen, geopolitischen Spannungen und einem wackligen Wechselkursumfeld geprägt ist, wird genau die zum Engpass.
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