27. Juli, 2024

Wirtschaft

Stabilität im Fokus: Federal Reserve hält Leitzins fest

Stabilität im Fokus: Federal Reserve hält Leitzins fest

In einer Welt wirtschaftlicher Unsicherheiten bewahrt die US-Notenbank Federal Reserve die Ruhe und belässt den Leitzins erneut unverändert auf einem Niveau von 5,25 bis 5,5 Prozent. Diese Kontinuität signalisiert einen vorsichtigen Optimismus in Hinblick auf die wirtschaftliche Erholung und die Inflationsbekämpfung.

Analysten interpretieren die neuesten Verlautbarungen der Fed als Hinweis auf eine mögliche Zinswende noch in diesem Jahr, wenngleich mit Bedacht genähert wird. Bernd Weidensteiner und Christoph Balz von der Commerzbank spekulieren über eine erstmalige Zinssenkung im bevorstehenden Juni, vorausgesetzt, nächste Inflationsdaten bestätigen einen anhaltenden Trend zur Besserung. Die vorsichtige Mehrheit im Zentralbankrat deutet auf drei Zinssenkungen im aktuellen Kalenderjahr hin, sofern die ökonomischen Parameter dies erlauben.

Aus der Perspektive von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, ist unmittelbare Handlungsnotwendigkeit für die Fed nicht gegeben. Die moderat starken Wirtschaftsdaten aus den USA rechtfertigen gegenwärtig keine Zinsänderung. Die Inflation zeigt sich beharrlicher als erwartet, sodass eventuelle Zinssenkungen womöglich in die spätere Jahresmitte oder den Herbst verlegt werden könnten.

Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg unterstreicht die Erwartung einer bevorstehenden Leitzinswende innerhalb des Jahres, obgleich sich die Fed noch nicht vollständig festlegen möchte. Die jüngsten US-Inflationszahlen und das US-Wachstum lassen eine zu abrupte Senkung der Zinsen als unwahrscheinlich erscheinen. Eine Entscheidung dürfte frühestens zur FOMC-Sitzung im Juni fallen, könnte aber bei persistenter Inflation weiter hinausgeschoben werden.

Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender von MainSky Asset Management, sieht den kommenden Juni als geeigneten Zeitpunkt für den Beginn eines Zinssenkungszyklus. Er hebt hervor, dass das Federal Reserve System aus vergangenen Missständen gelernt hat, insbesondere im Blick auf das „Quantitative Tightening“ und kündigt eine sorgfältige Verringerung der Bilanzverkürzung an.

Zusammenfassend bleibt die Erwartungshaltung an die Geldpolitik der Federal Reserve gemischt, geprägt von einem Abwägen zwischen wirtschaftlicher Vorsicht und der Notwendigkeit, auf Inflationsentwicklungen zu reagieren.