Am Dienstag zeigte die europäische Gemeinschaftswährung, der Euro, einen leichten Kursrückgang gegenüber dem US-Dollar, blieb jedoch erstaunlich stabil angesichts der politischen Turbulenzen in Frankreich. Der Wechselkurs sank am Nachmittag auf 1,1726 US-Dollar, nachdem er am Morgen noch um einen halben Cent höher gehandelt wurde. Diese politische Unsicherheit wurde durch den Rücktritt des französischen Premierministers François Bayrou verursacht. Bayrou trat nach einem Misstrauensvotum in der Nationalversammlung zurück, das durch Meinungsverschiedenheiten über seine Sparpolitik ausgelöst wurde. Daraufhin reichte er seinen Rücktritt formal bei Präsident Emmanuel Macron ein. Der Élysée-Palast erklärte, dass die Ernennung eines neuen Premierministers zeitnah erfolgen soll.
Finanzexperten wie Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äußerten sich wenig überrascht über die Stabilität der Finanzmärkte angesichts der innenpolitischen Entwicklungen in Frankreich. Die erwartete Nachfolge sowie das kalkulierte Risiko eines Rücktritts von Bayrou scheinen bereits in den Marktanalysen eingepreist. Dies spiegelt sich darin wider, dass Investoren die Situation als ein lokal begrenztes Risiko betrachten, das keine unmittelbare Bedrohung für die Stabilität der gesamten Eurozone darstellt. Einen wesentlichen Beitrag leistet hier die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren stabilisierenden Maßnahmen, die das Vertrauen der Märkte stärken.
Parallel dazu richten sich die Augen der Anleger auf die bevorstehende Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Diese Entscheidung wird mit Spannung erwartet, da sie als Indikator für die wirtschaftliche Ausrichtung der Eurozone in den kommenden Monaten gilt. Auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank, die in Kürze erwartet wird, steht im Fokus des Interesses. Der Hintergrund hierfür sind korrigierte Daten des US-Arbeitsmarkts, die auf ein schwächeres Wachstum der Beschäftigung in den vergangenen zwölf Monaten hindeuten. Diese Informationen schüren Erwartungen, dass die US-Notenbank möglicherweise bald die Leitzinsen senken wird, um die Wirtschaft zu stimulieren.