27. Juli, 2024

Märkte

Stabile Höhenflüge: Dax behauptet sich trotz US-Arbeitsmarktdaten

Stabile Höhenflüge: Dax behauptet sich trotz US-Arbeitsmarktdaten

Die Börsianer blickten zu Wochenbeginn gespannt auf den Deutschen Aktienindex (Dax), der sich beharrlich nah an der historischen Marke von 17.000 Punkten aufhielt. Auch wenn der führende deutsche Aktienindex am Montag keine nennenswerten Sprünge verzeichnete, blieb der Nachhall des Freitags, an dem eine neue Bestleistung gekürt wurde, in den Handelssälen spürbar. Marktkommentatoren sehen die starken Beschäftigungszahlen aus den USA als Dämpfer für die Hoffnung auf Zinssenkungen, wenngleich diese positiven Signale auch von einer widerstandsfähigen Konjunktur zeugen könnten – eine dualistische Diagnose, die unter Anlegern für Unentschlossenheit sorgt.

Schlussendlich realisierte der Dax einen leichten Rückgang um 0,08 Prozent und schloss bei stolzen 16.904,06 Punkten. Der MDax verzeichnete eine etwas deutlichere Reduktion um 0,25 Prozent auf 25.588,30 Zähler. Im Gegensatz dazu schloss der EuroStoxx, der die Eurozone abbildet, kaum verändert mit einem geringen Plus von 0,02 Prozent.

Über den Großen Teich blickend, endete der Handelstag für den Dow Jones Industrial mit einem Minus von 1,0 Prozent zur europäischen Börsenschließung, ähnlich präsentierte sich die Tendenz bei den Nasdaq-Indizes.

Die Reflexionen der Marktexperten verweisen auf die überraschend robusten US-Arbeitsmarktdaten, die als Indikator für die weitere Zinspolitik der Federal Reserve herangezogen werden. Der Tenor lautet, dass eine nahe Zinssenkung zunehmend unwahrscheinlich erscheint, was allerdings nicht zwingend schlechte Nachrichten für Aktienanleger darstellen muss, wenn man davon ausgeht, dass eine florierende Wirtschaft sich in Unternehmensgewinnen widerspiegelt.

Unternehmensnachrichten beeinflussten den Tageshandel signifikant. Beiersdorf erfreute die Aktionäre mit einer erheblichen Dividendenerhöhung und einem Aktienrückkaufsprogramm, was die Papiere um vier Prozent in die Höhe trieb. Delivery Hero konnte nach vorläufigen Zahlen und einem Ausblick, der Analystenerwartungen übertraf, um 4,5 Prozent zulegen. Mit Übernahmegesprächen im Raum, erlebte Morphosys ein Plus von über 36 Prozent und erreichte seinen Jahreshöchststand seit Juli 2021.

Analystenbewertungen erweckten ebenfalls Interesse am Markt. Unter anderem gab es für Adidas von RBC ein Upgrade auf "Outperform" und für Nemetschek eine Kaufempfehlung von UBS.

Die Aktienkurse im Cannabis-Sektor, insbesondere bei Synbiotic und Cantourage Group, spiegelten die Vorfreude auf die deutsche Legalisierung wider und verzeichneten starke Zuwächse von rund 30 Prozent.

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro sackte temporär auf einen seit November nicht mehr gesehenen Tiefstand, erholte sich jedoch zuletzt geringfügig auf 1,0735 US-Dollar. Die Rentenrenditen steigerten sich, während der Bund-Future, ein Indikator für die deutschen Staatsanleihen, an Wert einbüßte.

Insgesamt reflektiert der Anlagehorizont der Investoren zwischen Optimismus ob wirtschaftlicher Resilienz und Vorsicht angesichts geldpolitischer Restriktionen.