27. Juli, 2024

Wirtschaft

Sparen in Deutschland: Flexibilität und Zinsen entscheiden über Bankloyalität

Sparen in Deutschland: Flexibilität und Zinsen entscheiden über Bankloyalität

In Deutschland hat das traditionelle Sparen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und veränderter Rahmenbedingungen unterschiedliche Ausprägungen angenommen. Aktuelle Erhebungen der Postbank offenbaren, dass für beinahe jeden fünften Bundesbürger das Zurücklegen finanzieller Mittel nicht praktikabel erscheint. Einer Umfrage von YouGov zufolge geben 18 Prozent der Befragten an, keine Möglichkeit zu haben, Geld zurückzulegen.

Die Untersuchung zeigt weiterhin, dass gerade einmal ein Drittel der Sparer auf Zinsen für ihre Ersparten setzt. Bemerkenswerterweise «parkt» fast ein Viertel dieser Gruppe ihr Kapital auf Girokonten, während 6,9 Prozent ihre Ersparnisse dem unmittelbaren physischen Zugriff als Bargeld vorziehen. Offensichtlich rücken bei vielen Bundesbürgern Liquidität und Sicherheit in den Vordergrund.

Diejenigen, die doch Zinserträge anstreben, bevorzugen Tagesgeldkonten, was auf 15,5 Prozent der Befragten zutrifft. Dies deutet auf eine Präferenz hin, zinsbringend anzulegen, dabei aber möglichst jederzeit über das Vermögen arrondieren zu können.

Die Bereitschaft, für attraktivere Zinsen die Bank zu wechseln, zeichnet sich nicht einheitlich ab. Rund 6,9 Prozent bekunden, für marginale Verbesserungen bereits den Wechsel zu wagen, wohingegen gut ein Drittel bereit ist, substantielle Zinssteigerungen anderweitig einzuholen.

Mit dem Ausklang der Niedrigzinspolitik entwickelte sich seitens der Kreditorganisationen vermehrt ein Ringen um die Spareinlagen ihrer Kunden. Geldhäuser positionieren sich zunehmend ertragreich, denn Einlagen bei Zentralbanken generieren wiederum Einkünfte. Aktuelle Entwicklungen, wie die Reduktion von Festgeldkonditionen bei manchen Instituten, bringen jedoch Unruhe und deuten auf eine mögliche Abkehr von der Hochzinspolitik der Europäischen Zentralbank hin.

Loyalität ihrer Bank gegenüber bewahren indessen circa 12 Prozent der Teilnehmer, für die hinsichtlich der Zinsen keine Präferenz zu erkennen ist. Ein beachtliches Viertel erachtet gar einen Institutswechsel aufgrund besserer Angebote als zu mühsam.