Die über die Osterfeiertage vereinbarte Waffenruhe zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine wird zunehmend als brüchig wahrgenommen. Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die militärischen Operationen trotz der Vereinbarung fortzusetzen, insbesondere in der umkämpften Region Donezk. Das russische Verteidigungsministerium gab an, erfolgreich Abwehrmaßnahmen gegen wiederholte nächtliche Drohnenangriffe durchgeführt zu haben und beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, Hunderte Male Artilleriemunition eingesetzt zu haben.
Darüber hinaus wurden die russischen Grenzregionen Brjansk, Kursk und Belgorod als Ziele intensiven Artilleriebeschusses genannt. Berichten der russischen Seite zufolge gab es in diesen Gebieten sowohl zivile Opfer als auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur, obwohl genaue Opferzahlen bislang nicht publik gemacht wurden. Eine unabhängige Bestätigung dieser Angaben steht noch aus, was Zweifel an der Verlässlichkeit der Berichte aufkommen lässt.
Auf der anderen Seite kritisierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die russischen Streitkräfte dafür, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Im Gegenzug behauptete das russische Verteidigungsministerium, ihre Streitkräfte hielten sich an die von Präsident Wladimir Putin angeordnete Waffenruhe, die aus Anlass der Osterfeierlichkeiten verkündet worden war, und agierten lediglich defensiv auf fortlaufende Angriffe der Ukraine.
Trotz der anhaltenden Spannungen betont Selenskyj die Notwendigkeit einer Verlängerung dieser Waffenruhe um zusätzliche 30 Tage, um die Lage in der Region zu deeskalieren und weitergehende humanitäre Lösungen zu ermöglichen. Der Appell des ukrainischen Präsidenten spiegelt die dringende Hoffnung wider, einen dauerhaften Friedensprozess einzuleiten, indem den diplomatischen Bemühungen Vorrang eingeräumt wird.