27. Juli, 2024

Wirtschaft

Spaniens Landwirte machen Druck: Großflächige Proteste legen Verkehr lahm

Spaniens Landwirte machen Druck: Großflächige Proteste legen Verkehr lahm

In einem eindrucksvollen Schulterschluss beklagen die Landwirte in Spanien ihre wirtschaftliche Situation und fordern größere Unterstützung von der Politik. In einer landesweiten Welle des Protests haben hunderte Traktoren am Dienstag wichtige Verkehrsadern blockiert, was zu ausgedehnten Verkehrsstörungen führte. Die Fernsehbilder des staatlichen Senders RTVE spiegeln das Ausmaß der Bauernproteste wider: Demonstrationen in Metropolen wie Madrid, Barcelona und Valencia ebenso wie in Málaga und Saragossa zeugen von der landesweiten Entrüstung.

Im Zentrum der Forderungen steht ein fairer Preis für landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie die Beibehaltung der Steuersenkung beim Agrardiesel. Zudem verlangen die Bauern striktere Kontrollen bei Importen aus Drittstaaten und einen Rückbau übermäßiger bürokratischer Hürden. Der Bauernverband COAG hat deutlich gemacht, dass die Diskrepanz zwischen den Produktionskosten und den Endverbraucherpreisen – exemplarisch an den Zitronenpreisen dargestellt – nicht tragbar sei. Mit diesem hohen Preisaufschlag konfrontiert, fordern die Landwirte eine Änderung der Verhältnisse.

Spanien nimmt in der Obst- und Gemüseproduktion Europas eine tragende Rolle ein, weshalb die Protestaktionen eine besondere Tragweite haben. Mit transparenten Botschaften wie „Unser Ende wird euch Hunger bringen“ wird auf die essenzielle Bedeutung der landwirtschaftlichen Produktion hingewiesen. Während in Valladolid ein Zwischenfall mit einem verhafteten Demonstranten einen Wermutstropfen darstellte, verlief die Mehrheit der Kundgebungen friedlich.

Die Mobilisierung für diese Protestaktionen geht auf das Konto der drei großen spanischen Bauernverbände Asaja, COAG und UPA, die hier eine eindrucksvolle Einigkeit demonstrieren. Nachdem bereits in den vergangenen Tagen kleinere Demonstrationen stattfanden, ist eine Fortsetzung der Proteste mindestens bis zum Ende des Februars angekündigt.