05. November, 2025

Wirtschaft

Siemens Healthineers: Perspektiven und Herausforderungen im Geschäftsjahr 2025/26

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers sieht sich im laufenden Geschäftsjahr mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die das Unternehmen aus Erlangen auf die Probe stellen. Wesentliche Belastungen der Jahresbilanz ergeben sich aus Handelszöllen und ungünstigen Währungsschwankungen, wie das Management unter der Leitung von CEO Bernd Montag kürzlich bekanntgab. Der Verwirklichung der im vergangenen Geschäftsjahr gesetzten Ziele wurde durch eine merkliche Abschwächung im Abschlussquartal ein deutlicher Dämpfer verpasst.

Für das bevorstehende Geschäftsjahr 2025/26 prognostiziert Siemens Healthineers ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in der Bandbreite von 2,20 bis 2,40 Euro. Zur Kompensation der geschätzten Handelszölle in Höhe von 400 Millionen Euro plant das Unternehmen sowohl Preisanpassungen als auch signifikante Einsparungen. Zum Vergleich: Der Gewinn je Aktie des Vorjahres belief sich auf 2,39 Euro. Analysten hatten ursprünglich mit einem Anstieg auf 2,48 Euro gerechnet, wodurch eine deutliche Revision der Erwartungen notwendig wird.

Diese gedämpfte Prognose spiegelte sich sofort in der Kursentwicklung wider: Die Aktie des Unternehmens startete den Handelstag mit einem kräftigen Rückgang von 12 Prozent, bevor sich das Minus auf etwa sieben Prozent stabilisierte. Kritische Stimmen kamen insbesondere von Analysten wie David Adlington von JPMorgan, der auf die verfehlten Erwartungen in Bezug auf Umsatz und operatives Ergebnis hinwies. Analyst Julien Dormois von Jefferies äußerte zudem, dass sich der Ausblick für das kommende Geschäftsjahr vorsichtiger gestaltet, bedingt durch Faktoren wie Zölle, Wechselkurse und temporären Finanzeffekten.

Ungeachtet der Herausforderungen, besonders im chinesischen Markt, zeigt sich Siemens Healthineers in den profitablen Unternehmenssegmenten wie der Bildgebung sowie beim kürzlich akquirierten Unternehmen Varian als stark. Zudem blicken die Erlanger optimistisch auf die Marktentwicklung in Amerika, wo sie weiterhin bedeutende Zuwachsraten erwarten. Eine ebenso spannende Erwartungshaltung besteht hinsichtlich des Investorentags im November, auf dem das Unternehmen neue Mittelfristziele präsentieren will.

Die Muttergesellschaft Siemens hält weiterhin die Mehrheit der Anteile an Siemens Healthineers, allerdings hat sich der Anteil auf etwa 71 Prozent reduziert. Siemens selbst fokussiert sich verstärkt auf digitale Transformationen und plant im Rahmen eines Kapitalmarkttags in der kommenden Woche, mögliche Zukunftsstrategien für Siemens Healthineers zu enthüllen. Diese Entwicklungen sind wegweisend für die strategische Ausrichtung des Technologiekonzerns und könnten wegweisende Impulse für die Zukunft von Siemens Healthineers setzen.