18. Juli, 2025

Unternehmen

Shein schwenkt um: London statt New York

Was bedeutet Sheins überraschende Kehrtwende für den globalen Modemarkt? Nachdem das Unternehmen seine Börsenambitionen in den USA aufgegeben hat, sucht es sein Glück in London.

Shein schwenkt um: London statt New York
Shein verzichtet auf US-IPO und konzentriert sich auf Londoner Börsengang.

Der Fast-Fashion-Riese Shein nimmt Abstand von seinen Plänen für einen Börsengang in den USA und richtet seinen Fokus nun auf London. Dies markiert einen signifikanten Kurswechsel in der Strategie des Unternehmens, das in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist.

Ursprünglich hatte Shein gehofft, durch einen Börsengang in New York Kapital zu schlagen und seine globale Präsenz zu stärken. Donald Tang, der US-amerikanische Executive Chairman von Shein, setzte sich intensiv dafür ein, das Unternehmen in den USA als Musterbeispiel für Compliance und Transparenz zu positionieren.

Doch die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China machten diesen Plan zunichte.

Umzug nach London

Nachdem die Bemühungen in den USA ins Stocken geraten waren, verlagerte Shein seine Hauptbemühungen um eine Börsennotierung nach London. Experten zufolge könnten die formellen Anträge schon in den kommenden Wochen gestellt werden.

London bietet eine weniger angespannte politische Landschaft, was Shein ermöglicht, seine Expansion ohne die unmittelbaren Herausforderungen der US-chinesischen Beziehungen fortzusetzen.

Tangs Rolle und die Strategie des Unternehmens

Seit Donald Tang 2022 die Führung übernahm, hat er erhebliche Anstrengungen unternommen, um Shein als ein global konformes Unternehmen zu präsentieren. Unter seiner Leitung hat das Unternehmen seine Lieferketten diversifiziert und strategische Partnerschaften mit westlichen Marken geschmiedet, um seine Marktstellung zu festigen und sein Angebot zu erweitern.

Die Baumwollkontroverse

Ein wiederkehrendes Problem in den Verhandlungen war die Herkunft der Baumwolle, die Shein verwendet. Die USA haben strenge Importverbote für Produkte, die mit Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang in Verbindung stehen könnten, was Shein zwang, seine Lieferkette transparenter zu gestalten.

Trotz Bemühungen, diese Bedenken zu zerstreuen, bleibt die Baumwollherkunft ein kritischer Punkt in den Augen der US-Regulierungsbehörden.