26. Oktober, 2025

Finanzen

Scope dreht an der Ampel – DWS-Milliardenfonds klettert, Allianz-KI rutscht ab

Scope aktualisiert das Fondsrating für über 7.100 Produkte: Deutschlands größter Aktienfonds schafft den Sprung aus der Abstiegszone, ein prominenter KI-Fonds von AllianzGI fällt auf die schlechteste Note. Was dahintersteckt – und was Profis jetzt daraus lesen.

Scope dreht an der Ampel – DWS-Milliardenfonds klettert, Allianz-KI rutscht ab
Der DWS Top Dividende feiert ein Comeback – nach zwei Jahren im Keller reicht eine kurzfristige Erholung für ein besseres Scope-Rating. Ob die Performance hält, bleibt fraglich.

Auf- und Absteiger im Überblick

Die Oktober-Runde bringt Bewegung: 243 Upgrades, 269 Downgrades, 61 Erstbewertungen (davon elf aktive Fonds direkt mit Top-Rating). Der Trend: Qualität setzt sich durch, defensives Risikomanagement wird honoriert, überdehnte Tech-Storys zahlen die Rechnung.

Comeback eines Klassikers: DWS Top Dividende

Der DWS Top Dividende (DE0009848119) – mit >20 Mrd. Euro Deutschlands größter Aktienfonds – steigt nach zwei Jahren mit Rating D auf Rating C.
Warum? Kurzfristig starke 1-Jahres-Performance: +9,0 % (Peergroup: +4,6 %), zugleich durchgehend unterdurchschnittliche Volatilität und niedriger Maximalverlust über alle Zeithorizonte.

Scope-Fazit: In der Defensive konstant geliefert, die Offensive hinkte mittel-/langfristig. Der Turnaround steht – die Bewährungsprobe bleibt.

Fixed Income mit Disziplin: Fidelity US High Yield

Der Fidelity Funds – US High Yield (LU0605520377) kehrt nach rund 18 Monaten C auf Rating B zurück. Signal: Kontrolliertes Risikomanagement in Hochzinsanleihen zahlt sich aus, die Langfrist-Performance schließt wieder zur Spitzengruppe auf.

Absturz der Woche: Allianz Global Artificial Intelligence

Der Allianz Global Artificial Intelligence (LU1548497699) (Volumen 6,7 Mrd. Euro) fällt von D auf E – die schlechteste Stufe.
Zahlen, die wehtun:

  • 1 Jahr: –1,7 % (Peergroup „Aktien Technologie Welt“: +9,7 %)
  • 3 Jahre p. a.: +12,7 % (Peergroup: +23,7 %)
  • 5 Jahre p. a.: +8,4 % (Peergroup: +12,4 %)
  • Max. Drawdown 5J: –34,5 % (Peers: –30,2 %), Volatilität 5J: 25,3 % (Peers: 20,7 %)
    Lesart: Zu viel Risiko für zu wenig Rendite – und ein Beleg, wie scharf Scope Kosten, Konsistenz und Downside-Profile gewichtet.

Ehemalige Ikonen unter Druck: Morgan Stanley

MSIF Global Brands (LU0119620416) und MSIF Global Opportunity (LU0552385295) rutschen von C auf D. Besonders bitter: Global Brands war Mitte 2023 noch A, verlor aber zuletzt ~–6 % in 12 Monaten, während die Konkurrenz ~+8 % zulegte. Botschaft: Dauerläufer-Mythen schützen nicht vor Bewertungsrealität.

Neuzugänge mit Bestnote: Impact schlägt Wellen

Von 61 Erstbewertungen starten elf aktive Fonds direkt mit A. Heraus ragt der CT (Lux) European Social Bond:

  • Investment-Grade-Europa mit klarem Sozialfokus (nachweisbare Wirkung als Kriterium),
  • in 3 Jahren bessere Rendite, geringere Volatilität und niedrigerer Maximalverlust als die Peers.
    Weitere A-Neuzugänge u. a.: Lux Multimanager Sicav Finserve Global Securities (646 Mio. Euro), Pimco GIS Climate Bond (297 Mio. Euro), Schroder ISF Emerging Markets Value (295 Mio. Euro).
    Takeaway: Konsistente Factor- und ESG-Mandate mit sauberem Risikoprofil steigen auch ohne „Hype“ nach oben.
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Marktbild, das die Ratings erklärt

Scope verweist (Datenstand September) auf kräftige Stil- und Sektorrotationen:

  • Gold über 4.000 $/oz; Peergroup „Aktien Gold & Edelmetalle“: +20,7 % im September.
  • Rohstoffaktienfonds: +10,7 %.
  • China stark: „Aktien China“ +8,1 %, „Greater China“ +8,0 %; zieht Asien ex Japan und EM mit.
  • Global Tech kehrt in die Top-10-Peergroups zurück (+6,3 % im September) – aber selektiv und volatil.
  • Schwach: Schweiz –1,8 %, Indien –1,1 %, Deutschland –1,0 %.
    Konsequenz: Fonds mit robuster Risikosteuerung und klarer Faktor-Exposition werden belohnt; „alles KI“ reicht nicht mehr.

Die große Verteilung: Qualität ist knapp

Von ~7.100 in Deutschland bewerteten Fonds tragen:

  • A: 712 (10,0 %)
  • B: 1.821 (25,6 %)
  • C: 2.120 (29,8 %)
  • D: 1.691 (23,8 %)
  • E: 762 (10,7 %)
    Übersetzung: Nur ein Zehntel ist top – und fast genauso viele fallen durch. Mittelfeld dominiert, Abstieg droht, wenn die Konsistenz fehlt.

Was Profis daraus machen – drei klare Lehren

1) Defensive Qualität vergisst der Markt nie. Der DWS-Rebound zeigt: Kapitalschutz + Kostendisziplin + solide Faktor-Mischung bringen auch große Vehikel aus der „Rating-Hölle“.
2) Story ≠ Strategie. Der Allianz-KI-Absturz mahnt: Track Record relativ zur Peergroup, Drawdown-Management und Bewertungen entscheiden – nicht Marketingnarrative.
3) Kredit kann liefern – wenn sauber gemanagt. Fidelitys HY-Upgrade unterstreicht: selektives, liquiditätsbewusstes High Yield bleibt Ertragsbaustein, solange Default-Risiken aktiv gesteuert werden.

Worauf Anleger jetzt achten sollten

  • Persistenz statt Momentaufnahme: Zwei gute Quartale heben ein D nicht automatisch nachhaltig. Watchlist: Haltedauer, Managerstabilität, Transaktionskosten.
  • Risikoquellen trennen: Tech-Beta, China-Beta, Rohstoff-Beta – wer sie bündelt, erhöht Korrelationen.
  • Impact & Climate-Bonds: Top-Neuzugänge zeigen, dass Thema + Governance + Spread-Disziplin Rendite-/Risiko-Vorteile generieren können.
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