27. Juli, 2024

Märkte

Schwankender Immobiliengigant: Country Garden droht ein Handelsstopp

Schwankender Immobiliengigant: Country Garden droht ein Handelsstopp

Die unruhige See des chinesischen Immobilienmarktes fordert erneut Tribut: Country Garden, ein führender Immobilienentwickler aus dem Reich der Mitte, steht vor ernsthaften Herausforderungen. In einem kürzlich erfolgten Börsenupdate musste der Konzern eingestehen, dass der Geschäftsbericht für das Jahr 2023 unerwartet auf sich warten lässt. Die Ungewissheit über die finanzielle Lage des Unternehmens könnte dazu führen, dass die Hongkonger Börse an dem nächsten festgesetzten Handelstag den Aktienhandel des Immobilienriesen aussetzt. Es ist ein Signal, welches das Bild einer Branche in Aufruhr zeichnet.

Zusätzlichen Informationsbedarf begründet das Unternehmen mit den volatilen Marktbedingungen, die eine präzise Kalkulation und fundierte Entscheidungsfindung erschweren. Diese Ankündigung knüpft an die Befürchtungen von Marktbeobachtern und Investoren an, die bereits seit längerer Zeit die Anzeichen einer tiefgreifenden Krise in Chinas Immobiliensektor wahrnehmen.

Die Lage des Konzerns, der einst als Gigant unter Chinas Wohnungsbauunternehmen galt, hat sich bereits zuvor zugespitzt. Ein internationaler Gläubiger hat auf der Bühne der Hongkonger Gerichte die Auflösung des Unternehmens gefordert, wobei die Verhandlungen dafür im Mai angesetzt sind.

In ähnlichen Scherben sieht sich auch der Immobilienentwickler Vanke wieder, der einen herben Einbruch seiner Gewinne um 46 Prozent verzeichnen musste. Zahlreiche Bauträger in der Volksrepublik sind stark verschuldet und können Verpflichtungen gegenüber ihren Geldgebern nicht nachkommen. Das bisherige Monument dieser Schieflage bildet der Konzern China Evergrande, welcher Ende Januar nach einer Anordnung eines Hongkonger Gerichts liquidiert wurde – ein Schuldenberg von mehr als 300 Milliarden US-Dollar als mahnendes Relikt einer überhitzten Branche. Die anhaltenden Erschütterungen dieser Kernindustrie belasten spürbar Chinas gesamtwirtschaftliche Stabilität. Die Zentralregierung in Peking unternimmt Versuche, durch Zinssenkungen und eine Liberalisierung der Regeln für den Wohnungskauf den Immobiliensektor zu stützen und neue Impulse zu setzen.