02. September, 2025

Wirtschaft

Schülerumfrage deckt besorgniserregende Trends zu Erschöpfung und Isolation auf

Der gegenwärtige Bericht des "DAK-Präventionsradars" enthüllt besorgniserregende Entwicklungen im psychischen Zustand deutscher Schüler. Die repräsentative Erhebung zeigt, dass eine immer größere Anzahl junger Menschen regelmäßig an Erschöpfung, emotionaler Belastung oder Einsamkeit leidet. Im Rahmen der in Berlin veröffentlichten Umfrage gaben nahezu 65 Prozent der Schüler an, mindestens einmal pro Woche von Müdigkeit und Erschöpfung betroffen zu sein, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als dieser Anteil noch bei 55 Prozent lag.

Besonders alarmierend sind die Ergebnisse bezüglich der Einsamkeit, die viele Schüler plagt. Rund 33 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich häufig isoliert und vermissen soziale Kontakte, ein leichter Anstieg gegenüber den 31 Prozent des Vorjahres. Erschreckend ist der Geschlechterunterschied: Mädchen sind mit 41 Prozent weit häufiger betroffen als Jungen, bei denen das Gefühl der Einsamkeit bei 25 Prozent der Befragten auftritt.

Darüber hinaus ist ein Anstieg emotionaler Probleme unter Schülern festzustellen. Aktuell berichten 17 Prozent, unglücklich oder niedergeschlagen zu sein, verglichen mit 14 Prozent im Vorjahr. Auch hier sind Mädchen besonders betroffen: 27 Prozent von ihnen äußern emotionale Probleme, während dieser Wert bei Jungen lediglich 7 Prozent beträgt. Diese Quote unter Mädchen stellt den höchsten bisher verzeichneten Wert seit Beginn der Datenerhebungen dar, wie die DAK anmerkt.

Zur detaillierten Analyse des psychischen Wohlbefindens dieser Altersgruppe werden jedes Schuljahr Tausende Kinder und Jugendliche von der Krankenkasse befragt. An der jüngsten Umfrage beteiligten sich über 26.000 Schüler aus 14 Bundesländern, was die weitreichende Abdeckung und Aussagekraft des Berichtes unterstreicht.

Studienleiter Reiner Hanewinkel vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung unterstreicht die Dringlichkeit dieser Ergebnisse, indem er sie als frühe Warnsignale für Überforderung bis hin zu potentiellen psychischen Erkrankungen bewertet. Angesichts der besorgniserregenden Zahlen fordert der DAK-Vorsitzende Andreas Storm die Einführung eines Schulfachs, das sich auf Gesundheit und Prävention konzentriert. Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Schüler zu stärken und ihnen dadurch ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu ermöglichen. Dies sei ein entscheidender Schritt, um die Schüler für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.