Scholz stärkt Macron nach Wahlverlust den Rücken

Im Zuge der vor kurzem erlittenen Wahlniederlage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat Bundeskanzler Olaf Scholz seinem französischen Amtskollegen deutlich den Rücken gestärkt. Scholz erläuterte dies am Dienstag während des Sommerfestes der Parlamentarischen Linken der SPD in Berlin und offenbarte, dass er sich derzeit nahezu täglich per SMS mit Macron austauscht. „Wir diskutieren über die Situation, die ja auch wirklich bedrückend ist“, sagte Scholz. Macron hatte nach der verheerenden Niederlage bei der Europawahl eine Neuwahl des Parlaments einberufen. In der ersten Runde dieser Wahl wurde das rechte Rassemblement National von Marine Le Pen stärkste Kraft, gefolgt von einem neuen Linksbündnis und dem Mitte-Lager von Präsident Macron auf Platz drei. Die endgültige Zusammensetzung der Nationalversammlung wird jedoch erst in der entscheidenden zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag festgelegt. Obwohl sich ein Bundeskanzler normalerweise aus den demokratischen Wahlen anderer Länder heraushalten sollte, positionierte sich Scholz klar für den zweiten Wahlgang: „Ich jedenfalls drücke die Daumen, dass es den Franzosen, die ich so liebe und schätze, dem Land, das mir so viel bedeutet, gelingt zu verhindern, dass es dort eine Regierung gibt, die von einer rechtspopulistischen Partei geführt wird“, betonte Scholz.