Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat jüngst Interesse an vertieften Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel sowie weiteren Staaten im Nahen Osten signalisiert. In einem bedeutenden Treffen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus äußerte der Kronprinz die Bereitschaft seines Landes, möglicherweise den Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen beizutreten. Diese Abkommen, initiiert im Jahr 2020 während Trumps erster Amtszeit, haben das Ziel, Toleranz zu fördern, Radikalisierung zu vermindern und die Vision von Frieden und Sicherheit in der Region zu verwirklichen.
Bei den Gesprächen betonte der Kronprinz jedoch ausdrücklich die unabdingbare Notwendigkeit einer Zweistaatenlösung, die einen unabhängigen palästinensischen Staat einschließt. Diese Forderung steht im Gegensatz zur gegenwärtigen Position Israels, das eine solche Lösung derzeit ablehnt. Das Treffen ließ die entscheidende Frage offen, ob es tatsächlich zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel kommen wird.
Trump äußerte sich optimistisch über den Verlauf der Gespräche und fügte hinzu, dass er ein gutes Gefühl hinsichtlich einer konstruktiven Antwort habe. Bereits wenige Tage vor dem Treffen hatte der Ex-Präsident öffentlich sein Vertrauen bekundet, dass Saudi-Arabien den Abkommen bald beitreten werde. Diese Abkommen sind nach der biblischen Figur Abraham benannt, der als Symbol für die Verbindungen zwischen den Weltreligionen steht, und werden als Meilenstein in der Diplomatie des Nahen Ostens angesehen.
Besonders bemerkenswert ist der jüngste Beitritt Kasachstans zu den Abraham-Abkommen. Kasachstan, ein muslimisch geprägtes, ehemaliges sowjetisches Land, pflegt seit langer Zeit diplomatische Beziehungen zu Israel, was diesen Schritt von zusätzlicher symbolischer Bedeutung macht. Trump hob hervor, dass Kasachstan das erste Land seiner zweiten Amtszeit sei, das den Abkommen beigetreten ist, und drückte seine Hoffnung aus, dass weitere Staaten folgen werden.
Der diplomatische Tanz zwischen Saudi-Arabien und Israel ist von großer Komplexität geprägt. Einerseits nimmt Saudi-Arabien in seiner Rolle als Hüter der heiligsten islamischen Stätten eine solidarische Haltung gegenüber den Palästinensern ein. Andererseits bestehen gemeinsame geopolitische Interessen, insbesondere in Bezug auf die Bedenken hinsichtlich des Machtstrebens und der potenziellen nuklearen Aufrüstung des Irans. Diese komplexen Dynamiken machen deutlich, dass die saudisch-israelischen Beziehungen von einem Gleichgewicht zwischen religiöser Pflicht und politisch-strategischen Überlegungen geprägt sind.