Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat eine signifikante Reduzierung ihres Winterflugplans angekündigt, die eine Verringerung des Angebots um etwa 10 Prozent vorsieht. Diese strategische Entscheidung wurde von Dara Brady, dem Marketing-Chef des Unternehmens, in Berlin bekannt gegeben. Im Zuge dieser Anpassung werden rund 800.000 Sitzplätze gestrichen, was eine Eliminierung von 24 Strecken aus dem vorgesehenen Programm zur Folge hat. Somit reduziert sich die Zahl der in Deutschland für den Winter 2024/2025 angebotenen Flugtickets auf etwa 7 Millionen, entgegen der ursprünglichen Prognose von circa 7,2 Millionen Fluggästen in dieser Saison.
Von den von der Reduzierung betroffenen Strecken sind insgesamt neun deutsche Flughäfen involviert, darunter Memmingen, Berlin-Brandenburg, Baden-Baden, Köln/Bonn, Frankfurt-Hahn, Niederrhein, Hamburg, Nürnberg und Bremen. Ryanair wird seine Dienste an den Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig weiterhin nicht anbieten. Als Hauptursache für diese einschneidenden Maßnahmen gibt Ryanair das Versäumnis der Bundesregierung an, die hohen Zugangskosten zu senken. Dabei wird insbesondere die ungelöste Problematik der Luftverkehrssteuer hervorgehoben.
Die Geschäftsführung der Fluggesellschaft äußerte scharfe Kritik an der aktuell hohen Luftverkehrssteuer, die in Verbindung mit gestiegenen Flugsicherungs-, Sicherheits- und Flughafengebühren die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich erheblich beeinträchtigen würde. Diese finanziellen Belastungen würden den Luftverkehr in Deutschland gegenüber anderen EU-Staaten deutlich unattraktiver machen. Ryanair zieht sogar in Betracht, für den Sommer 2026 weitere Kürzungen im Flugplan vorzunehmen, sollten sich die Kostenstrukturen in absehbarer Zeit nicht verbessern. Die Entscheidung zeigt das anhaltend herausfordernde Umfeld für Fluggesellschaften im deutschen Markt und verdeutlicht die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der politischen Rahmenbedingungen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrtbranche.