23. Oktober, 2024

Politik

Russland kündigt militärische Reaktion auf geplante US-Waffenstationierung in Deutschland an

Russland kündigt militärische Reaktion auf geplante US-Waffenstationierung in Deutschland an

Russland sieht seine Sicherheit durch die geplante Stationierung weitreichender US-Waffen in Deutschland bedroht und kündigt eine entsprechende militärische Reaktion an. Sergej Rjabkow, russischer Vizeaußenminister, äußerte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass diese Maßnahme "ein Kettenglied im Eskalationskurs" der NATO und der USA gegenüber Russland darstelle. Obwohl Russland ohne übermäßige Nervosität oder Emotionen reagieren werde, so Rjabkow weiter, seien militärische Gegenmaßnahmen in Planung. Konkrete Details bleiben jedoch ungenannt.

Hintergrund der geplanten US-Stationierung ist der jüngste Beschluss, erstmals seit dem Kalten Krieg wieder US-Waffensysteme in Deutschland zu positionieren, die weit nach Russland reichen. Ein White House-Dokument zusammen mit der Bundesregierung bestätigte, dass von 2026 an Marschflugkörper des Typs Tomahawk, Flugabwehrraketen SM-6 sowie neu entwickelte Überschallwaffen für einen verbesserten Schutz der NATO-Verbündeten in Europa stationiert werden sollen. Es bleibt abzuwarten, ob der Plan nach den US-Präsidentschaftswahlen im kommenden November aufgrund möglicher politischer Veränderungen eventuell rückgängig gemacht wird.

Rjabkow schloss zudem eine Wiederholung der Entwicklungen nach dem NATO-Doppelbeschluss von 1979 aus. Zu jener Zeit hatten die USA und ihre Verbündeten die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Westeuropa angekündigt, was zu bedeutenden Abrüstungsverträgen mit der damaligen Sowjetunion führte. Die geopolitische Lage habe sich seither massiv verändert, sodass ähnliche Verhandlungen derzeit unwahrscheinlich seien, so Rjabkow weiter.

Die neue US-Waffenstationierung ist eine Reaktion auf Russlands aggressives Verhalten und den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die angespannte Sicherheitslage erhöht den Druck auf NATO- und EU-Staaten, ihre Verteidigungsstrategien zu verstärken.