Der Austausch von Kriegsgefangenen zwischen der Ukraine und Russland, der in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten war, steht laut Aussagen aus Kiew vor einer Wiederaufnahme. Rustem Umjerow, ehemaliger Verteidigungsminister der Ukraine und derzeitiger Botschafter in den Vereinigten Staaten, verkündete kürzlich über den Kommunikationskanal Telegram, dass die Bemühungen um die Rückkehr der in russischer Gefangenschaft befindlichen ukrainischen Soldaten bald wieder intensiviert werden. Ziel dieses Prozesses ist es, 1.200 ukrainische Soldaten in ihre Heimat zurückzuführen.
Rustem Umjerow hat bereits in der Vergangenheit eine zentrale Rolle im Dialog mit Russland eingenommen, als er im Frühjahr als Leiter der ukrainischen Verhandlungsdelegation fungierte. Die damaligen Verhandlungen mündeten im Mai und Juni in der erfolgreichen Umsetzung von Gefangenenaustauschen. Jedoch war es zuletzt sehr ruhig um neue Initiativen geworden, und auch die Friedensgespräche zwischen beiden Nationen, die bereits über dreieinhalb Jahre andauern, zeigten nach der Versetzung Umjerows in die USA wenig Fortschritte.
Angesichts dieser stagnierenden Verhandlungen erhielt Umjerow von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Auftrag, neue Gespräche mit internationalen Vermittlern aufzunehmen. In enger Zusammenarbeit mit Partnern in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten verfolgt Umjerow das Ziel, den Gefangenenaustausch-Prozess wieder zu beleben. Er betonte, dass wesentliche Hindernisse bereits ausgeräumt seien und in naher Zukunft technische Konsultationen zur praktischen Umsetzung folgen sollen. Umjerow äußerte sich zuversichtlich über die baldige Rückkehr der ukrainischen Soldaten und versprach, dass diese rechtzeitig vor den Weihnachts- und Neujahrsfeierlichkeiten stattfinden wird, um den Soldaten und ihren Familien eine freudige Wiedervereinigung zu ermöglichen.