Der Konsum von Fruchtsäften und -nektaren in Deutschland ist weiter rückläufig. Laut dem Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2023 bei 26 Litern, zwei Liter weniger als im Vorjahr. Hierfür gibt es zwei Hauptgründe: die gestiegenen Preise und den veränderten Konsumgewohnheiten der jüngeren Generation. Geschäftsführer Klaus Heitlinger zufolge trinkt diese heute weniger Säfte und Schorlen als frühere Generationen. Besonders betroffen vom Nachfragerückgang ist Orangensaft. Während der Konsum von Apfel- und Multivitaminsaft stabil blieb, ging der Verbrauch von Orangensaft signifikant zurück. Mit 6,8 Litern pro Kopf bleibt er dennoch der beliebteste Fruchtsaft, gefolgt von Apfelsaft mit 5,1 Litern und Multivitaminsaft mit 4 Litern. Eine wesentliche Rolle spielen die gestiegenen Preise. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass Orangensaft und ähnliche Säfte 2023 etwa 30 Prozent teurer waren als im Jahr 2020. Branchenexperten erwarten, dass die Preise weiter ansteigen werden, insbesondere für Orangensaft. Klaus Heitlinger betont, dass Handelsunternehmen die höheren Kosten an die Konsumenten weitergeben müssen. Unter zwei Euro pro Liter sei eine kostendeckende Produktion nicht mehr möglich. Trotz eines Gesamtumsatzes von 3,35 Milliarden Euro im vergangenen Jahr kämpft die Fruchtsaftbranche mit vielfältigen Herausforderungen. Wetterbedingte Ernteschwankungen und teilweise Totalausfälle bei bestimmten Obstarten trieben die Rohstoffkosten in die Höhe und führten zu steigenden Verbraucherpreisen. Die Prognosen für die diesjährige Erntesaison sind ebenfalls düster. In Brasilien, dem weltweit größten Produzenten von Orangensaft, wird mit einem Ernteausfall von rund 25 Prozent gerechnet, was etwa 1,7 Milliarden Liter weniger Jahresproduktion bedeutet. Auch in anderen wichtigen Lieferländern wie den USA und Spanien gab es Produktionsprobleme. Beim Apfelsaft führte eine schwache Ernte zu der niedrigsten Saftmenge seit zehn Jahren.
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Rückgang beim Fruchtsaftkonsum: Preise und Generationenwechsel als Ursache
