Robertson-Lag
Robertson-Lag ist ein Begriff aus der Finanzanalyse und bezieht sich auf ein Konzept, das von dem berühmten amerikanischen Investor Julian H. Robertson Jr. entwickelt wurde. Robertson-Lag basiert auf der Überzeugung, dass bestimmte Aktien oder Wertpapiere mit einem Zeitverzug auf die grundlegenden wirtschaftlichen Bedingungen reagieren.
Der Begriff "Lag" bedeutet so viel wie Verzögerung oder zeitliche Verzögerung. In Bezug auf die Finanzmärkte bezieht sich dieser Begriff darauf, dass die Kursbewegungen von Aktien oder Wertpapieren nicht unmittelbar auf bestimmte Ereignisse oder Nachrichten reagieren, sondern erst etwas später.
Robertson-Lag wird oft als Teil einer längerfristigen Anlagestrategie verwendet. Robertson Jr. glaubte, dass die Märkte nicht immer sofort oder effizient auf neu entstehende Informationen reagieren und dass es eine Zeit braucht, bis sich die Auswirkungen auf den Preis einer Aktie oder eines Wertpapiers vollständig entfalten.
Anleger, die das Robertson-Lag-Konzept nutzen, versuchen, Aktien oder Wertpapiere zu identifizieren, die ihrer Meinung nach noch nicht die volle Auswirkung der sich entwickelnden wirtschaftlichen Bedingungen widerspiegeln. Sie investieren in diese Titel und warten darauf, dass der Markt die zugrunde liegenden Informationen aufgreift und der Preis entsprechend steigt.
Der Robertson-Lag-Ansatz erfordert eine umfassende Fundamentalanalyse und ein tiefes Verständnis der Unternehmen und des Marktes. Anleger müssen in der Lage sein, mögliche Wertsteigerungen oder -verluste vorherzusagen, wenn der Markt den zugrunde liegenden Informationen nach und nach Rechnung trägt. Erfolgreiche Anwendung dieses Konzepts erfordert auch Geduld und Disziplin, da es einige Zeit dauern kann, bis die Kursbewegungen eintreten.
Insgesamt ist Robertson-Lag eine anspruchsvolle, aber potenziell lohnende Anlagestrategie, die von vielen erfahrenen Investoren angewendet wird. Es ermöglicht Anlegern, das Potenzial von Preisineffizienzen auf den Märkten zu nutzen und von Veränderungen in den fundamentalen wirtschaftlichen Bedingungen zu profitieren.