Die Bundeswehr hat einen bedeutenden Beschaffungsvertrag abgeschlossen, der eine substanzielle Erweiterung ihres Fuhrparks zur Folge haben wird. Die führenden Rüstungsunternehmen Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf und KNDS Deutschland, das in München ansässig ist, haben gemeinsam den Auftrag erhalten, 200 Puma-Schützenpanzer zu produzieren. Der Gesamtwert dieses umfangreichen Vertrags beläuft sich auf beeindruckende 4,2 Milliarden Euro, wobei die Auftragsumme zwischen den beiden Partnern des Joint Ventures gleichmäßig aufgeteilt wird. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist für die Mitte des Jahres 2028 geplant.
Dieser Auftrag ist eine Erweiterung eines bestehenden Rahmenvertrags aus dem Jahr 2023, der ursprünglich den Bau von 50 Schützenpanzern vorsah. Die aktuelle Bestellung, die deutlich umfangreicher ist, umfasst nicht nur die Fahrzeuge selbst, sondern auch spezielle Schutzmodule und Lagerbehälter. Der Puma-Schützenpanzer zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus und ist in der Lage, neun Personen zu transportieren, einschließlich eines Schützentrupps von sechs Soldaten.
Zusätzlich zur Produktion der Schützenpanzer wurde ein weiterer Vertrag zur Beschaffung von 84 Radhaubitzen unterzeichnet. Dieser Vertrag ist ebenfalls Teil eines vorherigen Rahmenvertrags und hat einen Wert von 1,2 Milliarden Euro. Wiederum führt ein Gemeinschaftsunternehmen von KNDS und Rheinmetall diesen Auftrag aus. Die Lieferung dieser Radhaubitzen, die eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern haben, ist zwischen den Jahren 2027 und 2029 vorgesehen. Die modernen Artilleriesysteme sind für ihre hohe Mobilität und fortschrittliche Automatisierung bekannt.
Diese innovativen Radhaubitzen spielen zudem eine wichtige Rolle im Verteidigungskampf der Ukraine. Angesichts des anhaltenden Konflikts mit Russland hat Deutschland beschlossen, der Ukraine insgesamt 54 dieser Artilleriesysteme bereitzustellen. Die erste Haubitze wurde bereits von Verteidigungsminister Boris Pistorius im Januar übergeben, und im Verlauf des Jahres sollen weitere fünf Systeme geliefert werden, um die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine weiter zu stärken.
Die Unterzeichnung dieser Verträge markiert einen wichtigen Schritt in der Modernisierung und Erweiterung der militärischen Fähigkeiten der Bundeswehr. Sie unterstreicht auch die Rolle deutscher Technologie und Ingenieurskunst im Bereich der Verteidigungsindustrie und deren Beitrag zur globalen Sicherheit. Sowohl der Puma-Schützenpanzer als auch die Radhaubitze stehen exemplarisch für die fortschrittlichen militärischen Technologien, die in enger Kooperation zwischen führenden deutschen Rüstungsfirmen entwickelt wurden.